In der Feldbacher SPÖ rumort es ordentlich. Nach dem überraschenden Rücktritt von Alfred Rebernik, war schon am Faschingsdienstag ein politischer Coup geplant gewesen – aber der wurde wieder abgeblasen. Dass am Mittwochabend nun der Auersbacher Bernhard Koller zum neuen Vizebürgermeister gewählt worden ist, hat bei der Stadt-SPÖ offenbar das Fass zum Überlaufen gebracht. Sie fühlt sich in Sachen führende Positionen ausgebootet und übergangen.

Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Eigentlich sollte es ja streng geheim bleiben, aber wie die Kleine Zeitung in Erfahrung bringen konnte, gibt es am heutigen 1. April eine exklusive Zusammenkunft der Stadt-SPÖ. Ort des Treffens, das am späten Vormittag stattfinden wird, ist das eben erst eröffnete „Gerüchtestüberl“ in der Scherzgasse 1 gleich neben dem Hauptplatz. Unter den Anwesenden wird auch jene Person sein, die auf der Liste der SPÖ für die Gemeinderatswahl 2015 an 61. und damit letzter Stelle aufscheint: ein gewisser Kurt Deutschmann.

Wiederkehr der alten Garde

Und damit ist dafür gesorgt, dass dort eine politische Bombe platzen wird. Denn Zweck und einziges Thema des Treffens ist nämlich nicht weniger als die Rückkehr von Langzeitbürgermeister Kurt Deutschmann in die Gemeindepolitik. Eine Wiederkehr der alten Garde gewissermaßen: Denn mit von der Partie soll SPÖ-Urgestein Alfred Glehr sein. Um die Sensation perfekt zu machen und dem Team einen frischen Anstrich zu geben, wurde auch noch jemand ins Boot geholt, der bereits in wesentlich höheren politischen Gefilden tätig war: die ehemalige Staatssekretärin Sonja Steßl. Ein anderer SPÖ-Kapazunder aus früheren Tagen soll hingegen abgewunken haben: der Leitersdorfer Altbürgermeister Leo Josefus will seine Ruhe haben, so wird kolportiert.

Standpauke am Parteitag

Noch völlig offen ist, wie es weitergehen soll, wenn Deutschmann auf den Schild gehoben worden ist. Zu riechen war der Braten schon länger. Hatte doch der Langzeit-Stadtchef beim Stadtparteitag als Ehrenvorsitzender den SPÖlern ordentlich die Leviten gelesen. Wenn man im Kaffeesud lesen will, dann kann man auch im Ergebnis von Kollers Wahl am Mittwoch Zeichen erkennen. 26 Stimmen gab es für ihn, drei Stimmzettel blieben leer, auf einem stand der Name Herta Haas. Von wem diese vier Stimmen gekommen sind, wird man nie erfahren.
Sehr gespannt darf man sein, wie Deutschmanns Comeback der ÖVP schmecken wird.