Man darf von einem Knalleffekt in der Feldbacher Stadtpolitik sprechen: Alfred Rebernik, zweiter Vizebürgermeister, hat mit sofortiger Wirkung seine Funktionen als Gemeinderat und Vizebürgermeister sowie alle Funktionen in der SPÖ niedergelegt. Seine Fraktion hat er am Mittwoch informiert, die Stadtgemeinde am Donnerstag. Rebernik, der 22 Jahre in der Gemeindepolitik tätig war, macht damit einen totalen Schnitt. In die Kommunalpolitik kam er 1995 mit Bürgermeister Kurt Deutschmann, als der Feldbacher Stadtchef wurde. Rebernik war viele Jahre in führenden Funktionen in der Stadtpolitik - als Finanzreferent und Vizebürgermeister - tätig.
Plötzlich ausgeklammert
Als wesentlichen Grund für seinen überraschenden Rückzug nennt der 54-Jährige, der beim Arbeitsmarktservice Feldbach tätig ist, das "plötzliche Ausgeklammert-Werden nach 20 Jahren" - und meint damit den Verlust der Gestaltungsmöglichkeiten nach dem Wahlsieg der ÖVP, die seit 2015 die absolute Mehrheit im Stadtparlament hat. "Daran habe ich schon geknabbert", gibt Rebernik unumwunden zu. An der Seite von Bürgermeister Deutschmann hatte er gut zwei Jahrzehnte an der Entwicklung der Stadt mitarbeiten und mitgestalten können. "Diese Möglichkeiten habe ich in den letzten zwei Jahren seit der absoluten ÖVP-Mehrheit nicht mehr vorgefunden, was ich sehr bedauere, aber auch akzeptieren muss."
"Wir dürfen uns nicht zu wichtig nehmen"
Rebernik will sich voll auf seinen Beruf konzentrieren. "Es wird weitergehen, wir dürfen uns nicht zu wichtig nehmen", betont er. Und er hat auch einen wichtigen Nachsatz parat: "Man muss auch auf sich schauen und an seine Gesundheit denken." Etwas, was in der Politik nicht selten zu kurz kommt.