Scharf, schärfer, Feldbach: Die oststeirische Stadt bewirbt derzeit die "scharfen Tage" (15. bis 17. September) für Einkaufswillige. Der dazugehörige TV-Spot von Vulkan TV sorgt aber auch für Lacher/ Kopfschütteln/ Aufsehen. Der Beitrag wurde im Netz schon mehr als Hunderttausende Male angeklickt!
Gründe: Eine knapp bekleidete Blondine, die "scharfe" Angebote - vom Auto und Bike über Käse und Schmuck bis zum Wein - studiert, erfüllt allerlei Klischees.
Sie sagt: "Anscheinend ist in Feldbach alles schärfer wie ich". "Sie nennen es Postfeminismus", ätzt der bekannte deutsche Satiriker Jan Böhmermann auf Facebook.
Vor Ort nahm man das zunächst gelassen. "Wir haben mittlerweile über 200.000 Menschen mit dem Video erreicht. Im Verhältnis dazu sind die negativen Meinungen verschwindend klein", meinte Jürgen Tackner, GF von Vulkan TV, am Donnerstag Vormittag. Heißt: Die Werbung habe ihr Ziel erreicht. "Viel besser kann man eine Wirtschaftsaktion nicht bewerben."
Am Nachmittag hörte sich das dann schon anders an. Es habe positive Rückmeldungen, aber auch Sexismus-Kritik gegeben. Diesen Aspekt habe man "keinesfalls zum Ausdruck bringen wollen", heißt es in einer Aussendung von Vulkan TV. Man habe sich in Absprache mit Stadtgemeinde und Tourismusverband entschieden, die Kampagne zurückzuziehen.
Das Video:
Scharfes Feldbach: Das umstrittene Video
Kritik von der SPÖ
Die steirische Frauenlandesrätin Ursula Lackner (SPÖ) kann darüber nicht lachen: Der Spot sei ein "Rückschritt in die Steinzeit" und "völlig inakzeptabel". Weder Feldbach noch die Region habe das nötig: "Der Spot erniedrigt Frauen."
"Ist es das wert?!", fragt die oststeirische SPÖ-Abgeordnete Cornelia Schweiner. Sie meint süffisant in einer Aussendung: "Ich finde ja, noch schärfer wäre es gewesen, wenn auch ein leicht bekleideter Herr aufreizend für unsere scharfe Bezirkshauptstadt geworben hätte."
Aber im Ernst: "Für alle Frauen und Männern in der Bezirkshauptstadt, die an einer guten und modernen Zukunft der Stadt arbeiten, ist dieser Film jedenfalls ein Schlag ins Gesicht." So hätte Bürgermeister Josef Ober die "Hosen runtergelassen" und Geld für "Werbung von der ganz plumpen Sorte" ausgegeben.