Sie sind als beste Freunde schon gemeinsam in den Kindergarten und in die Schule gegangen. Dann trennten sich die Wege der Jagerberger: Der eine – Hans-Jürgen Griesbacher – ging nach Wien an die Wirtschaftsuniversität, der andere – Benjamin Rath – nach Graz an die Technische Universität. Über ein Uniprojekt fanden die beiden wieder zueinander und ihre Freundschaft dürfte nun stärker denn je sein.
Sie gründeten das Unternehmen Trever noch im Studium als Start-up. Ein Unternehmen, das Banken und Finanzinstituten ermöglicht, digitale Wertpapiere wie Anleihen oder Aktien und Kryptowährungen anzubieten und vereinfacht zu verwalten.
Drei Standorte, 14 Mitarbeiter
Angefangen hat alles im Jänner 2019 in einer kleinen Wohnung in Graz. Nach einer Zwischenstation im Science Park in Graz befindet sich der Hauptstandort des Unternehmens nun in der Schubertstraße in Graz. Weitere Büros sind in Wien und Frankfurt angesiedelt. 14 Angestellte zählt das Unternehmen bereits. Aber was macht es nun ganz genau?
Zur Erklärung hat Rath ein Beispiel parat: „Das Produkt von Trever kann man mit einer Vergleichs- und Verwaltungsplattform für Stromanbieter vergleichen. Dadurch können Stromanbieter die günstigsten Strompreise am Markt ermitteln. Zudem ist es möglich, dass sie ihren eigens produzierten und verkauften Strom verwalten und vergleichen. Gleichzeitig können sie Zahlungsabwicklungen und Buchführung auf der Plattform durchführen. So ist der organisatorische und zeitliche Aufwand minimal. Unsere Lösung bietet dieselben Vorteile, ist jedoch auf den Handel mit digitalen Vermögenswerten für Banken ausgerichtet.“
Weltweit nur drei Mitbewerber
Griesbacher und Rath sind mit ihrer Firma in einer Nische tätig. Denn ihre Zielgruppe sind nicht Endkonsumenten, sondern eben Banken mit Handel. Weltweit gebe es nur drei Mitbewerber, in der Europäischen Union sei Trever sogar die einzige Firma, die eine Software entwickelte, die Handel, Transfer und die Buchführung digitaler Vermögenswerte für Banken vereinfacht möglich macht. In Deutschland und der Schweiz ist Trever Marktführer.
Wie viel Umsatz das Finanz-Start-up macht, wollen Griesbacher und Rath nicht preisgeben. Was sie aber verraten: Sie nutzen die Unterstützungen der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) und der Steirischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft (SFG).
Privileg, Pionierarbeit zu leisten
Die beiden 31-Jährigen sehen es als „Privileg, Pionierarbeit zu leisten“. Es sei schon auch hart, sagt Griesbacher. „Aber an den Herausforderungen wächst man. Jeden Tag passiert etwas Neues“, fügt Rath an. Sie schätzen die gute Vertrauensbasis im Unternehmen und ein angenehmes Arbeitsumfeld. Was sie tagtäglich antreibt? „Wir machen das Finanzsystem effizienter, schneller und kostengünstiger. Das ist cool. Das inspiriert uns.“