Die Geschichte der Fischzucht Schlein begann 1950 mit einer simplen Idee: köstliche Fische zu züchten. Die ersten beiden Generationen legten den Grundstein und errichteten Teichanlagen in Weixelbaum, die später auf 2,5 Hektar ausgebaut wurden.
Josef Schlein führt den Familienbetrieb nun in dritter Generation und fokussiert sich auf die Direktvermarktung und die Veredelung von Fisch – genauer gesagt von Forelle, Karpfen, Lachsforelle, Saibling, Amur und diversen Nebenfischen, die in den Teichen heranwachsen.
Sein Fisch in der Spitzengastronomie
Schlein ist über die Jahre zum Süßwasserfisch-Pionier im Süden avanciert. Und das hat sich bis hin zur Spitzengastronomie herumgesprochen. In vielen Gasthäusern und Buschenschänken in der Region und in ausgewählten Spar- und Lagerhausfilialen werden sowohl sein Frischfisch als auch (geräucherte) Fischprodukte wie ein Fischaufstrich oder etwa „Genuss im Glas“– Forellenfilets in Öl – angeboten.
„Das Vulkanland ist mit seiner hohen Gastrodichte sicher ein Vorteil für uns. Die Köche suchen alle 1A-Qualität“, weiß Schlein. Mittlerweile beheimatet Schlein einer der größten Forellen- und Saiblingzuchten in der Südoststeiermark. Der Familienbetrieb, in den auch seine Frau Hermelinde involviert ist, wurde schon mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt.
Nächste Generation wird übernehmen
Heute steht die vierte Generation bereits in den Startlöchern, um den erfolgreichen Familienbetrieb einmal zu übernehmen. Die Geschwister Philipp (24) und Melanie (21) Schlein wollen in den nächsten Jahren das Zepter in die Hand nehmen: „Wir sind schon von klein auf immer mit dem Papa mitgelaufen.“ Melanie Schlein ist bereits seit zwei Jahren Vollzeit im Betrieb und schließt bald die Ausbildung zur Fischereifacharbeiterin ab. Philipp Schlein arbeitet in Teilzeit in der Fischzucht und zusätzlich als Konstrukteur in Graz, im nächsten Jahr startet auch er mit der Facharbeiter-Ausbildung. Für beide sei zwischendurch nicht ganz klar gewesen, ob sie die Fischzucht einmal übernehmen wollen: „Es ist sehr viel Arbeit – Büro, Kundenbetreuung, Lieferung, Aufzucht, Grünpflege“, zählt Melanie Schlein auf. Der große Vorteil: „Langweilig wird‘s nicht und man hat viele Berufe in einem“, lacht sie.
Josef Schlein zeigt sich jedenfalls sehr stolz, dass es eine Nachfolge für seinen Betrieb gibt: „Hut ab vor der jungen Generation, die übernimmt. Das ist nicht selbstverständlich.“ Denn es gebe viele Herausforderungen in der Branche, eine sei etwa der Klimawandel: „Es wird immer früher warm und der Karpfen kommt aus seinem Rhythmus.“ Die Gefahr ist ein teilweises Fischsterben.
Trend zum Fisch
Grundsätzlich gebe es in der Fischbranche aber einen Aufschwung, weiß Josef Schlein: „Der Fisch wird immer beliebter. Die Leute essen bewusster und ausgewogener. Fisch enthält viel Omega-3-Fettsäuren.“ Nachgefragt, wie oft bei den Schleins Fisch auf den Tisch kommt, lachen sie: „Zwei- bis dreimal in der Woche gibt es zu Mittag gebratenen Fisch. Und am Abend natürlich geräucherten Fisch.“