Im vergangenen Sommer musste die Kika-Filiale in Feldbach schließen, rund 60 Mitarbeiter verloren ihren Job. Die Nachnutzung für den markanten Gebäude-Komplex war zunächst unklar. Ideen aus der Bevölkerung gab es ja viele: Auf Facebook schlug ein Feldbacher etwa ein Kino vor, der Beitrag wurde knapp 700 Mal geteilt. Nun steht jedenfalls fest, wie die rund 18.000 Quadratmeter – also das ehemalige Kika-Geschäft und das Lager – genutzt werden sollen: als Multifunktionsgebäude mit einer großflächigen Photovoltaik-Anlage am Dach.

Dahinter steht der südoststeirische Unternehmer Erwin Teller, der den Gebäudekomplex im Dezember 2023 erworben hat: „Mir war es ein Anliegen, für diesen Leerstand eine sinnvolle Nachnutzug zu entwickeln mit Mehrwert für alle Menschen in der Region.“ Dabei ist ihm wichtig, dass die ganze Region und insbesondere Feldbach als Einkaufsstadt von der Neubelebung des Gebäudes profitieren.

Der südoststeirische Unternehmer Erwin Teller ist seit Ende 2023 Eigentümer des ehemaligen Kika-Gebäudes
Der südoststeirische Unternehmer Erwin Teller ist seit Ende 2023 Eigentümer des ehemaligen Kika-Gebäudes © Karl Schrotter

Hervis und KikaLeiner-Restaurant

Konkret eröffnet auf rund 1200 Quadratmetern im Erdgeschoß ein Hervis Sportabverkauf-Store mit einem Fokus auf E-Bikes und Outdoor-Kleidung – der erste in der Region. Im zweiten Stock wird das beliebte KikaLeiner-Restaurant mit Kinderspielplatz unter demselben Betreiber reanimiert. Der Startschuss fällt bereits am Donnerstag, 6. Juni.

Das Sportgeschäft und das Restaurant sollen aber noch lange nicht alles gewesen sein. Im Herbst erfolgt der nächste große Ausbauschritt: „Ja, das stimmt. Es kommt eine Pizzeria mit echtem italienischen Pizzaofen“, bestätigt Teller die Gerüchte. Wie genau das italienische Restaurant ausschauen oder wer es betreiben wird, kann der Unternehmer zwar noch nicht verraten, aber: „Es wird etwas ganz Spezielles – sehr authentisch und mit Rohstoffen aus Italien“, verspricht er.

In der Zwischenzeit wird über den Sommer eine Eisdiele einziehen. Außerdem werden neben klassischen Büro- und Logistikflächen auch Flächen für Gesundheitsanbieter angeboten. In der Endausbaustufe soll der Gebäudekomplex einen Arbeitsplatz für mehr als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bieten.

Feldbacher sollen Ideen sammeln

Teller möchte die Bevölkerung jedenfalls in den Prozess miteinbeziehen, den Gebäudekomplex über die nächsten zwei Jahre neu nutzbar zu machen. Der Unternehmer hat die große Resonanz zur Kino-Idee damals auch mitbekommen und spricht von einer spannenden Idee. „Ich habe alle möglichen Anfragen bekommen. Viele wollten ein Businesshotel oder einen Funpark für Kinder“, erzählt Teller. Er zeigt sich offen für Anregungen und möchte den Bedarf aus der Bevölkerung decken.

Keine weitere Bodenversiegelung

Besonders ist, dass für die Nachnutzung keine neuen Flächen versiegelt werden müssen – ganz im Gegenteil. Am Dach wird eine großflächige Photovoltaik-Anlage installiert, die mit einer jährlichen Leistung von 880.000 kWp künftig mehr Strom produziert, als im Gebäude verbraucht wird. Die große mit Rasengittersteinen befestigte Parkfläche vor dem Gebäude bietet Platz für 250 Autos. Für Elektro-Autos werden Ladestationen eingerichtet. Die bestehenden Bäume sollen im Sommer Schatten spenden. Und auch im Inneren des Gebäudes soll ein großer Baum über mehrere Etagen wachsen.