Eingebettet in die Hügellandschaft des Steirischen Thermen- und Vulkanlandes geben sich Brautpaare in der Mostschenke Glanz-Pöltl in Petzelsdorf bei Fehring immer häufiger das Ja-Wort.
Geplant sei das jedoch nicht gewesen, wie Elisabeth Pöltl verrät: „Meine Schwester Maria war die Erste, die hier geheiratet hat. Dann haben immer mehr Freunde gefragt. Das war 2017.“ Durch Mundpropaganda habe es sich dann schnell herumgesprochen, dass sie ihren Obsthof, der damals noch als einfacher Buschenschank fungierte, auch für Hochzeiten zur Verfügung stellen, so Elisabeth Pöltl. Gemeinsam mit Ehemann Michael Pöltl übernahm sie den elterlichen Betrieb im Jänner dieses Jahres offiziell.
22 Hochzeiten pro Jahr
2019 absolvierte Michael Pöltl dann die Befähigungsprüfung für das Gastgewerbe. „Der Spielraum als Gastronomiebetrieb ist ja viel größer als bei einem rein bäuerlichen Betrieb“, erklärt der Fehringer. Seither haben die Anfragen für Hochzeiten stetig zugenommen.
In der Hochzeits-Hauptsaison war die Mostschenke Glanz-Pöltl die vergangenen zwei Jahre sogar ausgebucht: Von Mai bis November heiratet einmal die Woche ein Brautpaar. Gefeiert wird im ehemaligen Obstlager, das 2020 zu einem Veranstaltungssaal für 110 Personen umgebaut wurde. Für die Trauung selbst steht ein Holzpavillon nur wenige Gehminuten davon entfernt zur Verfügung. „Insgesamt richten wir rund 22 Hochzeiten pro Jahr aus“, erzählt Elisabeth Glanz-Pöltl.
Neuer Küchenchef
Weil die Nachfrage so groß ist, hat man sich entschlossen, Koch Michael Hebenstreit mit ins Boot zu holen. Er war jahrelang im Grazer Restaurant Eckstein tätig und ist seit März bei der Mostschenke mit von der Partie. „Er wird als Küchenchef die gesamte Menüplanung der Veranstaltungen übernehmen“, so Pöltl.
„Scheunen-Flair“ und „Steirer Kebab“
Und was sie von anderen Hochzeitslocations unterscheidet? „Viele mögen dieses Scheunen-Flair, das wir bieten. Außerdem findet bei uns nur eine Hochzeit pro Woche statt. Das gibt den Brautpaaren auch Zeit, die Halle und die Tische zu dekorieren. Viele machen das selbst. Hochzeiten im Boho-Stil waren im vergangenen Jahr besonders angesagt“, sagt Pöltl. Für dieses Jahr sind bereits alle Termine vergeben.
Auch für das kommende Jahr ist bereits die Hälfte der Termine weg. „Die Anfragen kommen meist schon Anfang Jänner“, so Pöltl. Besonderen Wert legen sie auch darauf, die individuellen Wünsche des Hochzeitspaares zu erfüllen – seien sie noch so außergewöhnlich. „Voriges Jahr wollte das Brautpaar zum Mitternachtssnack einen ‚Steirer-Kebab‘. Der ist so gut angekommen, dass fast alle Brautpaare sich den dieses Jahr wünschen“, so Pöltl.
Auch wenn es gut läuft, viel mehr Hochzeitstermine wollen die beiden nicht anbieten. „Wir haben Kinder und wollen auch die Mostschenke nicht vernachlässigen. Der Sonntagsbrunch ist ja unser Steckenpferd“, sagen sie unisono. Was sie sich jedoch vorstellen könnten: in Zukunft auch Termine für Winterhochzeiten anzubieten.