Das Prinzip ist leicht erklärt: finden, freuen, posten, weiterschicken. Und zwar in der Facebook-Gruppe „Stoaroas“, was auf gut Steirisch so viel wie „Steinreise“ heißt. Die Wandersteine werden bunt bemalt, auf der Rückseite noch die eigene Postleitzahl und die Initialen notiert und in ganz Österreich ausgelegt. Der Finder oder die Finderin postet die Entdeckung und legt ihn wieder an einem neuen Ort aus – lässt ihn also weiterreisen.
Unerwartete Freude bei Morgenspaziergang
Am Montagmorgen war die Südsteirerin Heidi Lukas mit ihrem Hund in den südsteirischen Murauen nahe dem Grenzübergang Mureck unterwegs, als ihr etwas Buntes auf einer Bank auffiel. Es war ein Stein, bemalt mit den Figuren „Tim und Struppi“, den beliebten Kinderbuchfiguren. „Ich habe mich riesig gefreut“, erzählt sie, auch wenn sie den Fund nicht ganz einordnen konnte.
Nach etwas Recherche fand sie heraus, dass es sich um einen Wanderstein handelte. Der Rückseite zu entnehmen war, dass dieser aus der Gemeinde Tulln stammen muss. Schnell war auf Facebook mit der Postleitzahl als Hashtag auch die ursprüngliche „Absenderin“ gefunden.
Grüße aus Niederösterreich
Barbara Großschmidt aus Tulln in Niederösterreich ist die Künstlerin. Sie hat bereits selbst bemalte Steine gefunden. Seit einer Fuß-Verletzung vor fast einem Jahr schickt sie nun selbst regelmäßig bunte Grüße in die Welt. Immer öfter entscheidet sie sich für Comic-Motive.
An den gefundenen Stein in der Südsteiermark kann sie sich noch genau erinnern: „Den habe ich im Oktober beim Nibelungenbrunnen hingelegt.“ Jeder Stein wird sorgfältig dokumentiert, wann und wo er abgelegt wurde. Doch nur selten kommen Rückmeldungen. „Ich finde es super, aber ich hätte nie gedacht, wieder davon zu hören“, sagt Großschmidt.
Heidi Lukas erfreut sich aktuell an dieser „Begegnung“, will ihn aber bald weiterschicken. Wo und wann, weiß sie noch nicht.