„Aus meiner Sicht gibt es im Hackbrettbau nicht so eine Konkurrenz“, sagt Pankraz Schadler und schmunzelt etwas. Damit dürfte der Hackbrettbauer in Kirchbach wohl recht haben, gibt es doch in der gesamten Steiermark nur noch zwei Vollzeit-Hackbrettbauer. Aber auch Billigmodelle aus der Massenfertigung gebe es nicht, so Schadler.
Der Hackbrettbauer, der nicht Hackbrett spielen kann
Bereits in seiner Kindheit habe er sich für Instrumentenbau interessiert, aber sich dann in der Ausbildung doch für die Tischlerlehre entschieden. Als dann der Betrieb, bei dem er 2004 gearbeitet hatte, „eher beim Aufhören war“, begann er sich umzuorientieren und stieß auf das Hackbrett. Als Musiker war Schadler sofort interessiert, zum Ausgleich sei neben Sport und Motorradfahren das Musizieren seine größte Freude, weshalb er auch in vier verschiedenen Gruppierungen spielt.
Hackbrettspielen werde man ihn jedoch nicht sehen, erklärt er lachend: „Ich kenn’ mich bei allem aus, das ist eh klar, aber ich kann nur ein paar schöne Dreiklänge auf dem Hackbrett, keine Melodien.“ Neben Blasinstrumenten, E-Bass oder auch Kontrabass fehle einfach die Zeit zum Lernen des Hackbrettspielens.
Selbst beigebracht
„Für das Spielen habe ich meine Musiklehrer“, scherzt Schadler, der gebürtig aus St. Stefan im Rosental stammt. Diese brachten ihn vor rund 20 Jahren auch auf die Idee, in den Hackbrettbau einzusteigen: „Damals gab es noch zwei alte Hackbrettbauer bei uns, die waren aber beide schon Mitte 80 und so wurde ich gefragt.“ Gerade anfangs sei deren Feedback wichtig gewesen, um die Feinheiten im Klang zu erkennen oder noch ohne Internet die richtigen Materialien zu finden. So brachte er sich im Selbststudium „step by step“ den Hackbrettbau bei und produziert nun jährlich rund 20 Stück. Eines davon geht jedes zweite Jahr an den Erstplatzierten beim Steirischen Hackbrett-Wettbewerb.
Dazu kommen zahlreiche Reparaturen, Restaurierungen und die Produktion von Hackbrettern für Kinder im Design eines Käselaibs, seine sogenannten Käsehackbretter. Vor allem die Kreativität bei der Ausführung der Hackbretter fasziniert Pankraz Schadler: „Das taugt mir, da die eigene Note rein zu bringen.“