„Es ist ein wirklich guter Tag für die steirischen Berufsschulen“, waren sich Landeshauptmann Christopher Drexler, Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang und Landesrat Werner Amon einig. Sie machten sich auf den Weg nach Feldbach, um die große Investitionsoffensive für die steirischen Landesberufsschulen (LBS) zu verkünden.

23 Millionen Euro nimmt die Landesregierung bis 2027 in die Hand, um die LBS Feldbach, Voitsberg und Graz-St. Peter auszubauen. „6000 Schüler werden davon profitieren“, sagte Drexler stolz. Sein Stellvertreter Lang sprach als Finanzreferent von einer „wichtigen Investition im Bildungsbereich in schweren Zeiten“.

Landesrat Werner Amon, Landeshauptmann Christopher Drexler, Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang (v. l.)
Landesrat Werner Amon, Landeshauptmann Christopher Drexler, Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang (v. l.) © KLZ/Julia Schuster

14,5 Millionen Euro fließen nach Feldbach

In Feldbach wird die größte Investition stattfinden: 14,5 Millionen Euro werden in einen Neubau des Lehrlingshauses (Haus 1, ehemaliges Bubenwohnheim) fließen. Das hatte Amon im Juni, als er sich selbst ein Bild von der Berufsschule machte, bereits vorsichtig angekündigt.

Die Berufsschule Feldbach mit dem Ausbildungsschwerpunkt Bürokaufmann/-frau
Die Berufsschule Feldbach mit dem Ausbildungsschwerpunkt Bürokaufmann/-frau © KLZ/Julia Schuster

Dass Sanierungsmaßnahmen notwendig sind, sei bereits für Laien ersichtlich, so Amon: etwa mit aus der Zeit gefallenen Fünf- bis Sieben-Betten-Zimmern und Gemeinschaftsduschen, statischen Problemen und deren Notlösungen sowie einem zu kleinen Speisesaal und einer zu kleinen Küche. Der Neubau ist auf dem bestehenden Grundstück geplant und hat den Vorteil, dass im laufenden Schulbetrieb gebaut werden kann. Was mit dem Lehrlingshaus 1 in Zukunft passiert, ist noch unklar.

„Wie Weihnachten und Ostern zugleich“ war dieses Bekenntnis zur Berufsschule Feldbach für Direktor Franz Winkler: „Ich freue mich für die Schüler, dass sie nicht mehr pendeln müssen, und für die Mitarbeiter, dass sie einen angenehmen Arbeitsplatz haben.“ Besonders stolz ist er auf die Schülerzahlen: „Wir hoffen, nächstes Jahr die 1000er-Marke zu knacken.“ Und Feldbachs Bürgermeister Josef Ober sprach von einer „enormen Aufwertung für Feldbach“, auch weil rund 150 Schüler aus den umliegenden Schulen dann in einem neuen Speisesaal zu Mittag essen werden können.

Auf der Wiese hinter Feldbachs Berufsschuldirektor Franz Winkler wird das neue Lehrlingsheim erbaut
Auf der Wiese hinter Feldbachs Berufsschuldirektor Franz Winkler wird das neue Lehrlingsheim erbaut © KLZ/Julia Schuster

Bei Heike Stark-Sittinger, Geschäftsführerin der Lehrlingshäuser der Wirtschaftskammer Steiermark, herrschte „Freude pur“ und Dankbarkeit für die Investition in die Lehrlingshäuser: „Das zeigt, dass der Regierung die Lehrlinge wirklich wichtig sind. Gut ausgebildete Fachkräfte benötigt die Wirtschaft händeringend.“

4,95 Millionen Euro für Voitsberg

Auch die LBS Voitsberg ist Teil der Investitionsoffensive. Um 4,95 Millionen Euro werden das Lehrlingshaus – um voraussichtlich 14 Zimmer – ausgebaut und saniert sowie die LBS erweitert.

Konkret sollen in der Berufsschule etwa Laborräume eingerichtet werden, die für die Spezialmodule Erneuerbare Energie, Gebäudeleittechnik und Gebäudeleittechnik-Service benötigt werden, wie Direktor der Berufsschule Voitsberg, Martin Hauszer, erklärte.

3,6 Millionen Euro werden in Graz-St. Peter investiert

In der LBS Graz-St. Peter liegt der Investitionsschwerpunkt auf dem Werkstättengebäude. Dieses wird um rund 3,6 Millionen Euro thermisch saniert. Besonders stolz ist man am Standort Graz-St. Peter auch auf die enge Kooperation mit der Technischen Universität.

In Voitsberg und Graz kann man nun mit der Detailplanung starten. Weil beim „Spitzenreiter“ Feldbach ja ein Investitionsvolumen von mehr als 14 Millionen Euro vorliegt, muss ein internationaler Architektenwettbewerb ausgeschrieben werden. Die Fertigstellung des Neubaus ist bis zum Jahr 2027 geplant.

„Duale Ausbildung als Erfolgsmodell“

LH Drexler brachte auch die Berufseuropameisterschaften EuroSkills, die heuer in Danzig (Polen) über die Bühne gingen, aufs Tapet: „Hier sieht man, wie erfolgreich die jungen Menschen aus der Steiermark sind. Die duale Ausbildung ist ein Erfolgsmodell. Wir können auf die qualifizierten Fachkräfte stolz sein.“

Er nannte auch die vier Steirerinnen und Steirer, die bei den EuroSkills Edelmetall holten: Denise Gringl, Hotelrezeptionistin aus Studenzen, Jürgen Perhofer, Möbeltischler aus Birkfeld, Lara Tynnauer, Beauty- und Kosmetikspezialistin aus Graz, und „Grenzgängerin“ Anna Maria Theurl, Schneiderin aus Graz mit Arbeitsort in Jennersdorf (Südburgenland).

Lara Tynnauer, Beauty- und Kosmetikspezialistin aus Graz, holte bei den EuroSkills in Danzig Gold
Lara Tynnauer, Beauty- und Kosmetikspezialistin aus Graz, holte bei den EuroSkills in Danzig Gold © Florian Wieser