„Viele Gäste erzählen uns immer wieder von ihren Erinnerungen ans Lokal, Kindheitsausflügen, Liebesgeschichten oder dem Vorglühen. Das Café Columbia hat Generationen geprägt“, erklärt Rene Schaden. Genau das wolle man fortführen – also neue Erinnerungen für die nächste Generation schaffen.
Generationenprägend
Seit rund einem Jahr führt Schaden gemeinsam mit Daniela Deutsch das Café Columbia in Bad Gleichenberg, das fast 50 Jahre im Besitz der Familie Pfeiler war. Sonja Pfeiler, die Tochter des Gründerpaars, habe es zuletzt noch den Eltern zuliebe betrieben, aber schlussendlich verkaufen wollen, so Schaden: „Wir haben dann im Endeffekt den Zuschlag bekommen, weil wir die einzigen Interessenten waren, die es in der Form erhalten und weiterführen wollten.“
In dem Haus aus dem Jahr 1883 befinden sich neben dem Lokal auch noch die Zimmer der Pension Columbia, die Deutsch und Schaden renovierten und nun auf booking.com vermieten. Mit dieser Kombination aus Lokal und Zimmervermietung in der Heimatregion ging für die beiden Südoststeirer ein Traum in Erfüllung. Die Zusammenarbeit ist ihnen dabei nicht neu, Deutsch war eine der ersten Mitarbeiterinnen bei Schaden und führt inzwischen gemeinsam mit ihm diverse Unternehmen im Immobilienhandel.
Stammgäste werden zu Freunden
Mit dem Kauf bewahrten sie dem Kurort ein beliebtes Traditionslokal: „Hier kommen alle zusammen und genießen das ‚Wohnzimmerfeeling‘“, so Deutsch. Das sei nur zu erreichen, indem man auf die Gäste zugehe und sie als Mensch begreife, sie auch einmal frage, wie es ihnen geht. So würden Stammgäste entstehen oder sogar zu Freunden werden und sich das Lokal zu „Dem Lokal“ in Bad Gleichenberg wandeln, was das große Ziel sei, erklärt Deutsch.
Doch der Anfang sei nicht gerade einfach gewesen: „Durch unsere Grazer Kennzeichen dachten viele: ‚Jetzt kommen die Grazer, was wollen denn die?‘ Da mussten wir uns schon behaupten.“ Aber sobald die Leute die Betreiber kennenlernten, sei die Skepsis schnell verflogen. Das zeigte sich auch schon bei der Einjahresfeier, bei der Betreiber und Gäste von 11 Uhr vormittags bis tief in die Nacht feierten.