Wenn Theresa Imre Anfang Dezember Äpfel aus Neuseeland im Supermarktregal entdeckt, kann sie schon einmal lauter werden. “Es kann einfach nicht sein, dass Obst in einer Saison, in der es bei uns super verfügbar ist, von irgendwoher aus der Welt importiert wird”, sagt die 29-Jährige.
Die Stainzerin sieht es als ihre Mission, regionale Lebensmittel zu fördern und für jeden verfügbar zu machen. Vor drei Jahren gründete sie daher in Wien den Online-Bauernmarkt Markta, auf dem verschiedenste Betriebe ihre Erzeugnisse anbieten – von Milch und Gebäck bis zu Bio-Cremehonig oder Wagyu Rib-Eye-Steaks.
Viele der Produzenten haben auf der Plattform ihren eigenen Online-Marktstand, den sie selbst betreuen. Seit diesem Jahr verfügt Markta in Floridsdorf zudem über ein Logistikzentrum, von dem aus Produkte von rund 40 Betrieben gebündelt verschickt werden. Mit diesem Schritt will das Start-up eine ehrliche Alternative zum Supermarkt bieten. Neben der österreichweiten Zustellung per Post setzt Markta auch auf neue Logistiklösungen. So können die Einkäufe in Wien auch bei bestimmten Abholstellen mitgenommen werden.
Derzeit arbeitet das Markta-Team zusätzlich daran, mithilfe der Blockchain-Technologie jeden Schritt eines Produkts vom Erzeuger bis zum Kunden völlig transparent und für jeden einsehbar abzubilden. Das könnten Supermärkte wohl auch. “Es würde ihnen aber vermutlich eher schaden”, so Imre. Wie sich jeder am Start-up beteiligen kann und warum es beim Verpacken auf Schafwolle setzt, erzählt die Gründerin im „Startgespräch“ – dem Wirtschaftspodcast der Kleinen Zeitung.
Andreas Terler