Die Special Olympics Winterspiele 2017 in der Steiermark sind nicht nur auf Loipen, Pisten und in Stadien präsent. Wie bei allen sportlichen oder anders populären Ereignissen mit internationalem Charakter, die länger als einen Tag dauern, wirken sich die Wettkämpfe auch abseits der eigentlichen Veranstaltungszentren unübersehbar auf die Atmosphäre der Ereignisorte aus.

Beim Rundgang durch den Ortskern von Schladming etwa begegnen einem auf Schritt und Tritt Sportler der Special Olympics, oft mit ihren jeweiligen persönlichen Betreuerinnen oder Betreuer Hand in Hand, in Gruppen mit anderen Delegationsteilnehmern. Meist sind sie fröhlich, neugierig und ausgelassen. Man sieht aber auch ernstere und konzentriert wirkende Mienen. Dass die Teilnahme an den Spielen für sie etwas besonderes ist, lässt sich jedenfalls unschwer aus den Gesichtern der aus über hundert Nationen stammenden Teilnehmer ablesen. Die Veranstalter taten das ihrige, um die Stadt standesgemäß zu beflaggen und natürlich ausgiebig zu "be-Standl'n".

Special Olympics: Auf Schneeschuhen zum Sieg

"Regulär-Urlauber" wirken verloren

Fast schon verloren wirken da die vorwiegend aus Deutschland stammenden Regulär-Urlauber, die den moderaten Ski-Normalbetrieb am Laufen halten. Die Kunstschneezunge am bis weit hinauf sonst völlig aperen Fuß der Planai fläzt Mitte März in der wärmenden Frühlingssonne, aus der "Platzhirsch Alm" wummern die Aprés-Ski-Schrittmacher, auf der Terrasse eines Spirituosenladens schlürfen gut betuchte Touristen Weißwein, das "Schnapslöchl" ein Stück weiter unten Richtung Bahnhof wartet ebenso auf die Abendstunden wie der benachbarte "Angels Club", der seinen Besuchern "scharf-heiß-spannende" Shows und Entertainment verspricht.

Hauptplatz ist der Mittelpunkt

Unzweifelhaft Mittelpunkt des Special-Olympics-Geschehens ist jedenfalls der Hauptplatz. Dort steht auch die Zirkuszelt-förmige Hauptbühne, auf der am Auftaktwochenende die Edlseer den Zuschauern einheizten. Vor dem Fanartikel-Stand herrscht leichtes Gedränge. Ein freundlicher Herr in der türkis-orangefarbenen Special-Olympics-Helferuniform am integrierten Infostand schleckt genüsslich an einer Eiswaffel.

Das Geschäft mit den Fanartikel laufe hervorragend, sagte er auf APA-Anfrage. Die unscheinbaren Special-Olympics-Pins hätten es Gästen aus Asien besonders angetan. Auch der Tauschhandel mit den verschiedenen Motiven sei offenbar ein reger. Hinsichtlich genauerer Informationen zur Handelsbilanz der ersten Tage verweist er höflich an die Chefetage der Shop-Betreiber. Ein Anruf bei Geschäftsführer Gerald Seebacher bringt Klarheit und einige Zahlen.

Insgesamt seien 11.000 verschiedene Artikel bestellt worden, so Seebacher, der außer dem Stand am Schladminger Hauptplatz auch einen Shop in der Ramsau und in Graz aufgestellt hat. Davon seien 4.000 Stück schon im Vorfeld der Winterspiele online verkauft worden. An den ersten zwei Tagen dürften seinen Schätzungen zufolge zwischen 3.000 und 3.500 weitere Stück über die Kassentische der Shops gewandert sein. Den bisherigen Gesamtumsatz seiner Special-Olympics-Souvenirs beziffert er mit rund 150.000 Euro.

Ausgebucht

Nicht nur die Athleten mit verschiedenen mentalen Beeinträchtigungen, sondern auch die örtlichen Branchen profitieren: Die Hotellerie in der Stadt Schladming ist vollkommen ausgebucht, selbst Funktionäre und Hilfspersonal muss sich teilweise mit unpraktisch entlegenen Quartieren begnügen, zum Teil auf halbem Weg nach Radstadt oder Stainach-Irdning.