Was macht das oststeirische Unternehmen "Layjet" genau?
RAINER DUNST: Im Grunde verlegen wir Leerverrohrungen für künftige Glasfaserleitungen und das ganz speziell bei längeren Anlaufstrecken. Das heißt, dass wir meistens die Ortschaften miteinander verbinden und nicht direkt im Ortsgebiet arbeiten.
Wie funktioniert die Verlegung genau?
Das ist eine eigene Technik, die von Straßenbauexperten des Landes Steiermark gemeinsam mit Technikern der TU Graz und der TU Wien entwickelt wurde. Das Ziel dabei war es, Leitungen zu verlegen, ohne den Straßenkörper dabei zu schädigen. Die Entwicklung hat rund zweieinhalb Jahre gebraucht. Die Problematik war vorher, dass durch den Ausbau mehr Schäden entstanden sind. Es sind Risse im Asphalt entstehen, die die Lebensdauer der Straße verkürzen.
Inwiefern unterscheidet sich die "Layjet"-Technologie von den bisherigen Verfahren?
Wir fräsen zehn Zentimeter neben der Asphaltkante einen schmalen Schlitz ein. Dieser wird mit einer Schleppschalung geschützt und das ausgefräste Material wird sofort wieder zurückgeführt, direkt in eine Siebvorrichtung. Das feine Material rieselt als Erstes wieder hinunter und schützt damit das eingelegte Rohr. Das gröbere Material wird erst danach wieder hinzugefügt, um den Raum zu füllen. Das bedeutet, dass der Straßenkörper im Nachhinein quasi wieder ident zu vorher ist. Dadurch ist die Straße sofort danach wieder befahrbar.
Ist Layjet auf Expansionskurs?
Es läuft sehr gut. Wir sind relativ rasch gewachsen und mussten daher aufpassen, dass wir uns nicht selbst überrollen. Unser großer Vorteil ist allerdings, dass wir großartige Mitarbeiter und perfekt geschultes Personal haben.
Ist auch dieser Bereich vom Fachkräftemangel betroffen?
Es ist schwieriger als vor 15 Jahren, aber wir arbeiten hier mit Mundpropaganda. Wir gelten als beliebter Arbeitsplatz in der Region und das macht sich für uns bezahlt. Allerdings sind wir immer auf der Suche nach Fachkräften und Bauleitern, weil wir immer weiter wachsen.
Haben sich die Teuerungen bei Ihnen ebenfalls bemerkbar gemacht?
Natürlich. Unsere Kosten sind gestiegen und wir mussten die Teuerungen zum Teil auch an unsere Kunden weitergeben. Allgemein ist es jedoch noch erträglich für uns.
Bei wie vielen Projekten ist "Layjet" derzeit dabei?
Wir arbeiten für A1, für die Telekom und für Speed Connect Austria. Damit arbeiten wir für alle Großen in Deutschland und Österreich.
Geht der Glasfaserausbau in der Steiermark gut voran?
Ich würde sagen, ja. Die Steiermark war Schlusslicht in Österreich und Österreich war Schlusslicht in Europa. In den letzten Jahren hat die Steiermark jedoch enorm aufgeholt und es geht gut voran. Da hat die Politik den Handlungsbedarf eindeutig erkannt und auch die richtigen Schritte unternommen.
In den Märkten Österreich, Deutschland und Tschechien ist "Layjet" bereits vertreten. Gibt es Pläne für weitere Länder?
Wir bemühen uns, dass unsere Technologie in anderen Ländern bekannter wird. Dort haben wir Partner, die uns entsprechende Kontakte vermitteln. Wir selbst wollen allerdings im deutschsprachigen Raum bleiben.