Panzer, Krankenwagen und Polizeimotorrad stehen nebeneinander auf dem Vorplatz des AMS Hartberg. Was auf den ersten Blick wie ein Katastropheneinsatz wirken mag, ist stattdessen weitaus harmloser.
Unter dem Titel "Action und Information" stellte das AMS Hartberg zum mittlerweile vierten Mal Berufsmöglichkeiten bei unterschiedlichen Einsatzorganisationen vor. Neben der steiermärkischen Polizei waren auch das Bundesheer, Streetwork Hartberg und das Rote Kreuz zugegen. Zur Freude der Anwesenden durfte man auch in diesem Jahr zahlreiche Schulklassen aus der Region begrüßen, denen man sowohl Information als auch eine ordentliche Portion Action bot.
Bundesheer zeigt vor
Wie sich die Organisationen den anwesenden Jugendlichen bei hochsommerlichen Temperaturen am Vorplatz bei den einzelnen Ständen vorzeigen, ist dabei ganz unterschiedlich. Beim Bundesheer setzt man etwa auf Demonstration. Am Stand des Jägerbataillons 19 aus Güssing liegen unterschiedliche Gewehre und Pistolen auf, die die Jugendlichen selbst in die Hand nehmen können. Auch die schwere Kampfweste darf anprobiert werden.
Das Highlight dürfte hier aber für viele der Panzer sein, den man sich von innen anschauen kann. Diese Möglichkeit nutzen einige, immer wieder taucht ein grinsendes Gesicht hinter dem Gewehr am Dach auf. Im Laufe des Vormittages zeigt man bei einer dynamischen Vorführung außerdem vor, wie man mit in verschiedenen Szenarien mit Angreifern umgeht. Der Effekt dieser Darstellung ist klar erkennbar: Wenn der Angreifer im gut gepolsterten Anzug fest zu Boden geworfen wird, geht immer wieder ein ehrfürchtiges Raunen durch die Menge.
Polizei räumt mit Mythen auf
Die anderen Organisationen können mit der Vorstellung des Bundesheeres aber durchaus mithalten. Auch die Polizei präsentiert an ihrem Stand unterschiedliche Ausrüstungsgegenstände und zeigt in einem separaten Raum Selbstverteidigungsmaßnahmen vor. Zum Umgang mit der Waffe stellt einer der Polizisten aber gleich klar: "Das ist bei uns nicht so wie im Film." Bei den Jugendlichen ist das Interesse sichtlich groß, sie beteiligen sich aktiv und stellen viele Fragen.
Dabei steht ihnen Sabri Yorgun, Recruiter der Landespolizeidirektion Steiermark, Rede und Antwort. Einer der Jugendlichen, mit etwas längeren Haaren, fragt Yorgun etwa, ob es in Bezug auf Frisuren bei der Polizei Beschränkungen gäbe. Auch zum Thema Piercings und Tattoos wollen die Schülerinnen und Schüler einiges wissen. Für Yorgun bietet das die Möglichkeit, mit einigen Mythen aufzuräumen. "Prinzipiell sind solche Dinge keine Ausschlussgründe mehr. Das Personal soll so breit und vielfältig sein wie der Beruf selbst. Mit Anti-Polizei-Botschaft im Gesicht ist es aber natürlich nicht möglich, zur Polizei zu kommen."
Freude über das Angebot
Claudia Koglbauer zeigte sich mit der Veranstaltung glücklich und bedankte sich bei den anwesenden Organisationen. "Es ist eine wichtige Veranstaltung, weil wir Einsatzorganisationen in den Vordergrund stellen können. Dadurch, dass wir das Berufsbild öffentlich zeigen, können wir interessierte Leute besser unterbringen", so Koglbauer.
Seinen Dank sprach auch Hartbergs Bürgermeister Marcus Martschitsch den Organisationen aus und begrüßt freudig, dass den Jugendlichen Informationen zu Berufsmöglichkeiten geboten werden. "Vielleicht haben wir dann auch beim AMS weniger zu tun", fügt der Bürgermeister lachend hinzu. Gerd Ofner von der AMS-Landesgeschäftsstelle zeigt sich ebenfalls gut gelaunt und hat bereits einen Wunsch zur fünften Auflage im nächsten Jahr: "Zum Jubiläum nächstes Jahr hoffe ich jedenfalls auf einen Hubschrauber."