Seit dem brutalen Raub auf eine Reinigungskraft (46) und den Filialleiter (54) einer mittlerweile geschlossenen Bankfiliale in Nestelbach im Ilztal am Abend des 29. März 2018 ermitteln steirische Raubermittler gegen einen bislang unbekannten Täter. Zur Klärung der Vorgänge setzt das Geldinstitut jetzt 1000 Euro Belohnung für zweckdienliche Hinweise aus, die bei der Überführung des Täters helfen können.
Mit Klebebändern gefesselt
Der unbekannte Mann bedrohte die damals 46-Jährige mit einem Messer, als sie kurz vor 19 Uhr den Müll über den Personaleingang nach draußen bringen wollte. In der Folge fesselte der mit Sturmhaube maskierte Täter die Frau, zog ihr eine Wollmütze über den Kopf und drängte sie in die Toilette. Dort nötigte er die Reinigungskraft dazu, den Filialleiter unter einem Vorwand in die Bank zu locken. Auch der damals 54-Jährige wurde kurz darauf von hinten in der Filiale überfallen und mit Klebebändern am Rücken gefesselt.
Mangels frei zugänglichen Bargeldes in der Filiale flüchtete der Täter ohne Beute und unerkannt in unbekannte Richtung. Lediglich das persönliche Geld- bzw. Ausweisetui des 54-Jährigen entwendete der Täter. Den beiden zurückgelassenen Opfern gelang es kurz darauf, sich selbst zu befreien und einen Alarm auszulösen. Beide blieben unverletzt, erlitten jedoch einen Schock. Umfassende Ermittlungen des Landeskriminalamtes Steiermark führten bislang nicht zum gewünschten Fahndungserfolg. Nun rollen Raubermittler den Fall in der Sendung „Fahndung Österreich“ medial neu auf. Ausgestrahlt wird die Sendung am Donnerstag, dem 21. Juli, um 20.15 Uhr auf ServusTV.
Einheimischer Täter?
Beim Tatverdächtigen dürfte es sich um einen Mann aus der Südoststeiermark oder dem Südburgenland handeln. Er sprach beim Raub zunächst in oststeirischem Dialekt und versuchte im weiteren Verlauf einen ausländischen Akzent vorzutäuschen. Der etwa 170 bis 180 cm große und 25 bis 45 Jahre alte Mann war zum Tatzeitpunkt mit einer dunklen Hose und einer umgedrehten Kapuzen-Winterjacke (Futter nach außen) bekleidet. Sie wies im Brustbereich grüne Elemente auf. Die getragene Sturmhaube hatte einen durchgehenden Sehschlitz. Bewaffnet war er mit einem Küchenmesser mit Wellenschliff.
Am Tatort ließ der Täter eine schwarze Wollhaube mit dem Buchstaben „A“ auf der Stirnseite zurück. Zu diesem Modell ist bekannt, dass es vom Bekleidungsunternehmen „mister*lady“ stammt. Zum Tatzeitpunkt existierten in der Steiermark lediglich sieben Filialen dieser Firma. In der Oststeiermark waren es zwei (Fürstenfeld und Hartberg), zudem eine im unweit entfernten Oberwart.
Hinweise erbeten
Hinweise zum Fall sind (auch vertraulich) an LKA Steiermark unter Tel. 059133/60-3333 oder lpd-st-landeskriminalamt@polizei.gv.at erbeten. Insbesondere relevant sind Hinweise auf die beschriebene Person oder solche, die im Besitz einer solchen Haube sind/waren.