Im Pöllauer Schlosspark weht ein leichter Frühlingswind. Gelbe Narzissenzieren den Eingang. Die stattliche Blumenuhr aber ist bislang noch nicht aus ihrem Winterschlaf erwacht, sie wirkt noch recht kahl und döst schlaftrunken vor sich hin. Die morgige Zeitumstellung geht spurlos an ihr vorbei. Ihr Stundenzeiger muss nicht nachjustiert werden, weil ihr die "gestohlene Stunde" nicht fehlen wird. Über die Wintermonate werden bei ihr nämlich Jahr für Jahr die Zeiger abmontiert und gut verwahrt, bis rechtzeitig vor den Osterfeiertagen die prächtig blühende Uhr, deren mechanisches "Werkl" nicht vom Inhalieren des Sauerstoffes, sondern mit elektrischem Strom am Laufen gehalten wird, allen Besuchern des Schlossparks wieder die Zeit anzeigt.
Franz Brugner