Er weiß, wie, wann und vor allem was die britische Königsfamilie auf dem Teller hat: Robert Morton, gebürtig aus Leeds (Großbritannien), war von 1990 bis 1994 oberes Mitglied in der königlichen Küche im Londoner Buckingham-Palast. "Ein großartiger Job, den man aber nicht ein Leben lang macht", so der Wahl-Wiener.

Königliches Kernöl?

Der Drang zur Selbstständigkeit war letztlich größer. Robert Morton bleibt der Kulinarik treu, entschließt sich aber, selbst Restaurants und Bars zu eröffnen. "Das Königshaus war die beste Schule für einen jungen, angehenden Koch", schmunzelt der 48-Jährige. 

Nun hat Robert Morton in der Wiener Porzellangasse einen Feinkostladen eröffnet (Mortons Feinkost)  und ist hierfür auf der Suche nach oststeirischen Spezialitäten: "Ich erinnere mich, in den 90ern einmal ein oststeirisches Kernöl von einem Freund bekommen zu haben, das hat mir und meinen britschen Freunden damals hervorragend geschmeckt. Und wenn einem Briten etwas schmeckt, dann heißt das was", lacht Morton.

In seinem neuen Laden möchte der Wiener nun neben Kernöl auch andere (bäuerliche) Spezialitäten aus der Region anbieten und denkt dabei an Speck, Brot und auch Schnaps. "Ich will den Briten in Wien ja auch zeigen, welche Schmankerl es hier gibt", so Robert Morton. Regionale Erzeuger können den Gastronom gerne kontaktieren: morton@mortons.at. Noch heuer möchte der Koch dann selbst in die Region kommen und gustieren.

Lebenstraum erfüllt

Die Spezialitäten werden vor Ort auch verkocht. Mit dem neuen Laden geht ein Traum in Erfüllung, dass Morton als Geschäftsführer auch selbst zum Kochlöffel greift, ist so gesehen nur konsequent. Seit 1995 lebt Morton in Österreich - und kochte auch hier in Haubenlokalen wie etwa dem Do & Co und im damaligen Restaurant des Palais Schwarzenberg. 

Robert Morton arbeitete vier Jahre lang in der Küche von Queen Elizabeth II. höchstpersönlich. Auch für Prinz Charles und Prinzessin Diana hat er gearbeitet. "Wein aus Österreich hat der Familie immer besonders geschmeckt. In der Küche gab es aber immer ein sehr striktes Reglement", erinnert sich der heutige Gastronom. "Am unkompliziertesten war Diana, sie wollte meistens nur einen Schinken-Käse-Toast."