Donnerstagnachmittag hat Hartberg seine neue touristische Attraktion präsentiert: Nach jahrelanger Diskussion wurde der "Rundweg Peter Rosegger" durch Bürgermeister Marcus Martschitsch und sämtlichen Gemeinderäten offiziell eröffnet und von Diakon Karl Ertl feierlich eingeweiht. '"Ein längst überfälliger Schritt, einen so großen Steirer auch in Hartberg zu würdigen", so der Stadtchef.
Schriftsteller auf Schiene
Das Ziel des acht Kilometer langen Wanderweges ist der Ringkogel, der Hausberg von Hartberg, mit der Ringwarte, die als Wahrzeichen der Stadt gilt. Ausgehend vom Bahnhof (längere Route) beziehungsweise vom Hauptplatz (kürzere Route) führt der Erlebnisweg mit diversen land- und forstwirtschaftlichen Themen über die Brühl hoch zur Warte und wieder retour auf den Hauptplatz.
Entlang des Weges wurden Schautafeln angebracht, die historisches Fotomaterial, wie auch die Entwicklung Hartbergs als Stadt und bäuerlichen Lebensraum in form von Dokumenten zeigen.
Herz für Hartberg
Was viele nicht wissen: Der weltbekannte Schriftsteller Peter Rosegger war in erster Ehe mit einer Hartbergerin verheiratet: Anna Pichler, Tochter eines bekannten Hutmachers am Hauptplatz, starb aber kurz nach der Geburt ihres zweiten Kindes im Jahr 1875. Ihren Tod hat Rosegger nur schwer verkraftet.
1891 wurde die Eisenbahn-Strecke von Graz nach Hartberg in Betrieb genommen. Drei Tage nach der Eröffnungsfeier setzte sich Rosegger in den Zug, um der Heimatstadt seiner verstorbenen Frau erstmals einen Besuch abzustatten. In seinem Essay "Die neue Weltstadt Hartberg" schwärmte er in höchsten Tönen vom "Landstädtchen", das sich nun immer mehr der modernen Zeit öffnete.
Besonders angetan hatte dem Schriftsteller die Wanderung hoch zum Ringkogel. Damals war es ihm aber noch nicht gegönnt, einen Blick von der Ringwarte aus zu genießen. Die Aussichtwarte wurde erst 1906 errichtet. "Viele Schriften und Werke, in denen er den Tod seiner Frau beklagt, sind hier auf der Brühl entstanden", erzählt Gemeinderat Christoph Wallner abschließend. Das Projekt wurde vom Land Steiermark unterstützt.
Ewald Wurzinger