Es knackst und kracht im Wald. Alle Blicke sind gebannt auf eine gewaltige Tanne gerichtet. Dann, ganz langsam, beginnt der Baum zu kippen. Mit einem lauten Knall landet der Stamm auf der Forststraße – alles gut gelaufen. Die Zuseher klatschen, rund 40 Schaulustige sind gekommen. Das „Wamperl Trio“ stimmt ein fröhliches Musikstück an, es gibt Bier und Leberkäse-Semmeln. Klingt nach einem gelungenen Fest – dabei sind das nur die Vorbereitungen auf die eigentliche Feier am Sonntag: Alle zehn Jahre strömen tausende Besucher nach Bad Waltersdorf, um beim traditionellen Blochziehen dabei zu sein. Warum veranstaltet die Gemeinde diesen Brauch dann so selten? „Es ist ein gewaltiger Aufwand“, erklärt Bürgermeister Josef Hauptmann mit Blick auf den gefällten Baum. Offizielle Länge: 38 Meter. Hauptmanns Vorgänger Helmut Pichler ergänzt: „So ist das Blochziehen jedes Mal etwas ganz Besonderes!“
Georg Tomaschek