Zerknirscht zeigt sich Hartbergs Neos-Gemeinderat Dominik Berghofer nach seinem unglücklichen Auszug aus dem Gemeinderat Montagnacht. "Das tut mir wirklich leid. Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich noch eine Minute länger geblieben", sagt er. Es sei für ihn hinterher eine sehr eigenartige Situation gewesen.

Was war passiert? Weil ihn in der Sitzung Wortmeldungen von Kritikern einer geplanten Förderung für den Fußballverein TSV derart aufregten, packte er seine Sachen und verließ wütend den Saal. Was er offenbar nicht bedacht hatte: Da zuvor schon ein VP-Mandatar gegangen war, scheiterte der folgende Beschluss über die Förderung dann ausgerechnet um eine einzige Stimme. Die Abstimmung endete mit einem zehn-zu-zehn-Patt.

Mehrheit

Er sei davon ausgegangen, dass es auch ohne ihn eine Mehrheit für den Förderbeschluss geben würde, sagt er. "SP und Grüne waren im Ausschuss ja dafür. Ich hab geglaubt, die Aufregung ist Theater." Gleich am Morgen nach der Sitzung äußerte Berghofer via Internet sein Bedauern über den unglücklichen Verlauf, auch mit TSV-Obmann Jürgen Rindler will er sich via Netz ausgesprochen haben. "Er findet das nicht tragisch", ist er erleichtert.

Seiner Aktion kann der 24-jährige Neos-Politiker aber auch etwas abgewinnen: "Man hat gesehen, dass auch eine Fünf-Prozent-Partei mit ihrer Stimme ausschlaggebend sein kann."

Der Hartberger Gemeinderat fasste am Montag schließlich einen abgeschwächten Beschluss. Ohne Berghofer, aber dafür sogar einstimmig.