Der Sport in der Ost- und Südoststeiermark ist geprägt von Leidenschaft und Engagement. Das führt zu beeindruckenden Lebenswerken, talentiertem Nachwuchs und Triumph auf nationaler und internationaler Bühne, wie die fünf Nominierten in der Kategorie „Sport“ bei der Wahl zu den Köpfen des Jahres 2024 zeigen.
Wem geben Sie Ihre Stimme? Hier können Sie abstimmen: https://specials.kleinezeitung.at/koepfedesjahres/steiermark
Thomas Frühwirth
Handbiker Thomas Frühwirth alias „TiggerTom“ aus Edelsbach bei Feldbach blickt auf ein höchst erfolgreiches Sportjahr zurück: Heuer konnte er Bronze bei der Triathlon-WM in Torremolinos, Silber im Straßenrennen bei der Rad-WM in Zürich und zweimal paralympisches Silber in Paris holen, was ihm auch zum zweiten Mal den Titel „Sportler des Jahres mit Behinderung“ einbrachte. Die Krönung des Ganzen war aber sicherlich sein erster Weltmeistertitel, den Frühwirth beim Zeitfahren in Zürich einfuhr.
Dabei sei ihm der Erfolg gar nicht wichtig, sagte der Handbiker einmal gegenüber der Kleinen Zeitung: „Es geht mir um die Glücksgefühle im Rennen, das ist für mich Freiheit.“ Gemeinsam mit Eric Sebach hat Frühwirth nun ein Buch mit dem Titel „Zum Leben Danke sagen!“ verfasst, in dem er in seine Gedankenwelt einlädt. „Es gibt einen Einblick in meinen mentalen Waffenschrank“, sagt der 43-Jährige, der seit einem Unfall 2004 im Rollstuhl sitzt: „Wenn nur ein einziger was mitnimmt, hat es was bewirkt.“
Wolfgang Kampl
Er sorgt für den sportlichen Nachwuchs der Steiermark. Wolfgang Kampl ist Leiter des Lehrlingshauses in Hartberg, ein Teil seines Jobs ist es dabei den sogenannten „Lehrlingssporttag“ zu organisieren. An diesem einen Tag zieht es einmal im Jahr tausende Lehrlinge aus der ganzen Steiermark zu den Sportstätten nach Hartberg. Dort messen sich die Jugendlichen in den unterschiedlichsten Sportarten – nicht fehlen dürfen hier Fußball- und Volleyball-Turniere.
Kampl selbst setzt dabei seiner Kreativität keine Grenzen: Immer wieder überlegt er sich neue Arten, wie sich die Lehrlinge an diesem besonderen Tag beweisen können. So wurden bereits „Nordic Walking“, „Blitzschach“ und „Dart“ in das Programm am „Lehrlingssporttag“ in Hartberg aufgenommen.
Hanna Karrer
Die Gleisdorferin gehört zu den größten Snowboard-Talenten des Landes - und sie träumt zurecht von den Olympischen Winterspielen 2026: Anfang Jänner dieses Jahres gewann die damals 15-Jährige Gold bei den Youth Olympic Games in Südkorea (im Big-Air-Bewerb). Mittlerweile startet sie regelmäßig bei Weltcup-Bewerben im Snowboard-Freestyle, sogar die Doppel-Olympiasiegerin Anna Gasser hat sie bereits geschlagen. Die Bodenhaftung verliert Hanna Karrer, die das Snowboarden einst von ihrer Mutter Doris Karrer-Hochegger gelernt hatte und nun die dritte Klasse im Skygymnasium in Stams besucht, aber nicht.
Ihre nächsten Ziele: „Im Weltcup Fuß fassen, möglichst viele Punkte sammeln, verletzungsfrei bleiben.“ Da hatte sie zuletzt etwas Pech: 2023 riss eine Kapsel in der Schulter, 2024 heuer brach ein Schlüsselbein. Wer nun neugierig ist: In diesem Winter startet Hanna unter anderem bei den Bewerben in Klagenfurt, am Kreischberg und in Flachauwinkel.
Leo Pichler
Es ist vielleicht der schnellste Mann aus der Oststeiermark: Leo Pichler gibt als Rennfahrer ordentlich Gas. Der Weizer fährt für den deutschen Rennstall „Allied Racing“ in der Klasse GT4 (“European Series“). Die Spitzengeschwindigkeit in seinem Porsche Cayman: Mehr als 250 km/h. Heuer fuhren der 22-Jährige und sein Rennpartner Herolind Nuredini bereits in die Top 5. Auch im Zwölfstunden-Spa-Porsche-Endurance-Cup mischte Leo Pichler vorne mit. Im Vorjahr gewann er sogar die gesamte GTC-Serie. „Das war mein größter Erfolg“, erinnert er sich.
Zum Motorsport kam der junge Oststeirer über seinen Vater Andreas Höfler im Jahr 2020. Kommendes Jahr steigt er nun in die nächstbessere Serie (GT3) auf, fährt für das Team „Razoon“. Mindestens sechs Rennwochenenden stehen am Programm. Und sonst? Leo Pichler arbeitet als Spengler bei der Firma Unidach, abseits der Rennstrecken ist er mit dem Rennrad und dem Trial-Motorrad unterwegs.
Mariella El Sherif
Mit gerade einmal 20 Jahren ist Mariella El Sherif bereits fixer Bestandteil des Frauen-Nationalteams. Sie gilt – und das mit einer Größe von 1,69 Metern – als eine der besten Torfrauen des Landes. Ihre Anfänge machte sie in der Frauen-Akademie des ÖFB in St. Pölten, wo sie nebenbei auch noch die Matura machte. Neben ihrer Sportkarriere studierte die Hartbergerin auch noch Sportwissenschaften.
Inzwischen spielt El Sherif für den Bundesliga-Aufsteiger FC Carl Zeiss Jena in Mitteldeutschland, nachdem sie bereits Stationen wie den Jugend TSV Hartberg – mit gerade einmal fünf Jahren –, das Frauen-Team des SK Sturm Graz und das U20-Nationalteam hinter sich hat.