Große Verwirrung herrscht weiterhin in Fürstenfeld: Von einem Tag auf den anderen hat der Betreiber des traditionellen Wirtshauses „Fürstenbräu“ zugesperrt und war über Tage hinweg weder für Kunden, noch für Lieferanten erreichbar (wir haben berichtet). Laut Eigentümer des Hauses, Dieter Fiedler, soll der Pächter dieses auch nicht mehr aufsperren wollen. Vergangene Woche hatte es ein klärendes Gespräch gegeben, wie der Oststeirer der Kleinen Zeitung berichtet.
Klärendes Gespräch
Die Fensterläden sind unten, das Licht ist aus: Seit dem 30. September (einen Tag nach dem Wahlsonntag) ist das Fürstenbräu geschlossen. „Plötzlich und überraschend. Der Wirt war nicht mehr erreichbar. Weder für seine Mitarbeiter, noch für Lebensmittelzusteller“, erzählt ein Fleisch-Lieferant aus der Südoststeiermark. Für Verwunderung hat das plötzlich verdunkelte Traditionslokal nicht nur in der Bevölkerung in und um Fürstenfeld gesorgt, auch Hauseigentümer Dieter Fiedler war besorgt. „Gerüchte schüren bringt hier wenig. Man muss dem natürlich nachgehen“, meint Fiedler. Er hat jetzt ein Gespräch mit dem „verschollenen“ Gastwirten bekommen.
„Der Pächter hat mir bekannt gegeben, dass er das Wirtshaus nicht mehr weiterführen wird. Aus welchen Gründen auch immer“, berichtet Fiedler nun der Kleinen Zeitung. Für die Gastronomie im Ort sei das ein herber Verlust. Ein langfristiges Schließen des Lokals würde Bürgermeister Franz Jost „für die Stadtbevölkerung sehr bedauern“. Zahlreiche Vereine würden zudem ihr Stammlokal verlieren, etwa der Rotary-Club und die Lions.
Option gefunden?
Zudem stehe das bereits gebuchte Gansl-, Advent- und Weihnachtsgeschäft auf dem Spiel, würde nicht so rasch wie möglich ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin für das „Fürstenbräu“ gefunden werden. „Die Suche ist bereits angelaufen“, meint Fiedler und möchte auch nicht ausschließen, die beiden Vorbesitzer Alise Oosterveld und Herbert Fasching wieder in das Lokal zu integrieren. „Eventuell, natürlich wäre das eine Option und ist nicht außer Acht zu lassen“, meint Fiedler.
Über die Gründe für das plötzliche Abtauchen des Pächters und die überraschende Schließung des Lokals möchte sich Dieter Fiedler nicht äußern. Für ihn zähle jetzt nur das Lokal selbst, und dass „so rasch wie möglich wieder aufgesperrt wird.“ „Leid tut mir das Personal, die wissen überhaupt gar nicht, wie es weitergeht“, erzählte eine Passantin unlängst vor dem Lokal.
Nicht der erste Fall im Bezirk
Zuletzt hatte ein ähnlicher Fall in Hartberg für Aufsehen gesorgt: Wenige Monate nach Eröffnung schloss die Pizzeria „Casa Mulino“ überraschend. Auch hier war der Betreiber über lange Zeit nicht erreichbar, Mitarbeiter wurden tagelang nicht informiert.