Schon als Kleinkind wusste er: „Ich werde Bauer!“ Mit Begeisterung packte Richard Sammer aus Stein bei Bad Loipersdorf in der Landwirtschaft und im Buschenschank mit an und hat schon als Kind erlebt, wie seine Großmutter mit allergrößter Freude ihre Erdbeerfelder bewirtschaftet hatte. Durch die Ausbildung in Silberberg und nach diverser Praktika im In- und Ausland, war dem Oststeirer schnell klar, was später zu seiner Berufung werden sollte: Die Herstellung von Wein.
Das Geschäft mit dem Geschäft
„Mit sieben Geschwistern aufzuwachsen, das war schon ein Abenteuer für sich. Trotz all dem Trubel, legten unsere Eltern, Heidi und Richard senior, großen Wert auf das gemeinsame Essen, das Wir-Gefühl und die Familienzeit am Sonntag“, erinnert sich der Winzer. 1985 eröffnete die Familie den Buschenschank, in dem sie all ihre Kraft und Begeisterung hineingesteckt hatte. Übrigens: Weingärten wurden hier in der Region, im steirischen Thermenland, schon vor 200 Jahren urkundlich erwähnt. Die “Sammer Rieden” befinden sich auf einer Fläche von insgesamt 7,5 Hektar, im Umkreis von rund fünf Kilometern.
Schnell ließ Vater Richard Senior seinem Sohn im Betrieb freie Hand, so dass er recht früh die Aufgaben im Weingarten und im Keller selbstständig übernommen hat und sich verwirklichen konnte. Seit knapp zwanzig Jahren trägt nun der „Sammer Wein“ die typische „Richard-Handschrift“, die Sortencharakter und vollen Geschmack erkennen lässt. Den Wein gibt es wie viele andere Produkte aus der Region nun im neuen Selbstbedienungs-Hofladen der Familie zu kaufen. Direkt an der Dietersdorfer Hauptstraße gelegen, werden insgesamt 1000 bäuerliche Erzeugnisse angeboten. Geöffnet hat der Laden von 0 bis 24 Uhr - im Rahmen der Land- und Forstwirtschaft ist dies möglich.
„Voller Wertschätzung und Dankbarkeit stehe ich heute da, weil ich als Visionär, Naturmensch und Querdenker meinen Traumberuf leben darf“, so der Landwirt. Das größte Glück, berichtet der Oststeirer, sei seine Frau Verena, mit der er nunmehr schon seit 14 Jahren „das perfekte Team“ sei. Für das Management hinter dem neuen Hofladen ist übrigens zur Gänze Verena Sammer zuständig.
„Das Thermen- und Vulkanland ist ein Schlaraffenland was bäuerliche Produkte angeht. Die Herausforderung ist, alles hinsichtlich der Verfügbarkeit zu koordinieren“, berichtet die 33-Jährige. Übrigens: Auch Nachhaltigkeit wird in der Familie groß geschrieben – Lebensmittel, deren Haltbarkeitsdatum überschritten ist, werden verwertet und nicht entsorgt.