Auch am Sonntagabend rissen die Unwettereinsätze im Bezirk nicht ab. Am Montag versammelten sich daher Landeshauptmann Christopher Drexler gemeinsam mit Verteidigungsministerin Klaudia Tanner, Landesbranddirektor-Stellvertreter Christian Leitgeb und Katastrophenschutzleiter Harald Eitner zu einer Lagebesprechung in Grafendorf bei Hartberg.

Bezirkshauptfrau Kerstin Raith-Schweighofer berichtete von acht gesperrten Landesstraßen und zahlreichen zerstörten Brücken. Personenschäden wurden bisher keine gemeldet und inzwischen arbeiten die Einsatzkräfte unter Hochdruck an den Aufräumarbeiten. Auch alle Häuser, die von den Wassermassen eingesperrt wurden, seien zurzeit zumindest zu Fuß wieder erreichbar. „Wir konnten zum Glück mit allen Einwohnern Kontakt aufnehmen“, zeigt sich Raith-Schweighofer erleichtert.

Nach Regenfälle drohen Hangrutsche

Peter Domweber, Bürgermeister von Grafendorf, und Andreas Fuchs, Kommandant des Katastrophendienstes des Bereichsfeuerwehrverbandes Hartberg, berichten von immer noch laufenden Einsätzen im ganzen Bezirk – vor allem in den Regionen rund um Neudau und Schäffern sei die Situation alarmierend.

Sowohl Drexler als auch Leitgeb und Tanner zeigten sich begeistert ob der guten Zusammenarbeit von Feuerwehren, Helfern und dem vor Ort eingesetzen Bundesheer. „Das ist ein großes Zeichen für den Zusammenhalt, das wir hier gesetzt haben“, erklärt der Landeshauptmann. Doch die Gefahr ist noch nicht gebannt, wie Eitner weiter ausführt: „Die besondere Herausforderung bleibt hier weiterhin die Einschätzung des Wetters.“ Zwar mildert sich die Gefahr von Gewitterzellen langsam ab, diese wird jedoch von Dauerregen abgelöst. „Deshalb besteht hier in den nächsten Stunden, Tagen und Wochen erhöhte Gefahr von Hangrutschen“, sagt Eitner.

Unwetterlage bleibt angespannt:

Feuerwehren im Einsatz

Während man sich im Bezirk noch einen Überblick über die genaue Schadenslage macht, sind die Freiwilligen Feuerwehren weiterhin im Dauereinsatz. Aufgrund der starken Regenfälle kam es auch im Bereich Fürstenfeld zu Überflutungen – besonders schwer getroffen wurde dabei die Ortschaft Bierbaum an der Safen. Das Wasser der Safen trat über das Flussbett und überflutete mehrere Keller, sogar das Feuerwehrhaus selbst war betroffen.

In Bierbaum entspannte sich die Lage im Laufe des späten Vormittags durch effektive Pumparbeiten der Einsatzkräfte. Indes wurde in Bad Blumau die Lage an der Safen kritischer. Ein Pferdestall wurde überschwemmt, die Tiere konnten gerettet und das Wasser im Stall anschließend abgepumpt werden.

Unwetter im Pöllauer Tal

Die Unwetterfront traf auch das Pöllauer Tal. 12 Schadenslagen mussten die Einsatzkräfte bearbeiten. Straßen und Keller wurden geflutet und die Mannschaft musste zu zahlreichen Pump- und Reinigungsarbeiten sowie zur Bereitstellung von Sandsäcken ausrücken.

Stark betroffen von der Unwetterfront wurde auch die Gemeinde St. Johann in der Haide. Zu mehreren Einsätzen gleichzeitig rückten die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Unterlungitz aus – Straßen wurden beschädigt, Keller überflutet, ganze Äcker und Gärten von Hagelmassen zerstört. Die B 50 in St. Johann in der Haide in Richtung Markt Allhau wurde gesperrt, weil sie nicht mehr befahrbar ist. Außerdem ist der Bach im Ortsgebiet übergelaufen, wodurch sich einige Menschen in Lebensgefahr befanden und gerettet werden mussten.

Hochwasser in Rohrbach an der Lafnitz: