Wenn es darum geht, Gebäude auf den neuesten Stand der Technik zu bringen, den Verbrauch von Ressourcen und Energie zu reduzieren, letztere zu speichern, Forschung und Entwicklung voranzutreiben oder Arbeitssicherheit und Brandschutz in Unternehmen umzusetzen, dann kommt die Hartberger Firma „Reiterer & Scherling“ ins Spiel. Seit zehn Jahren mischen sie in der Branche mit und haben sich nicht nur im In-, sondern auch im Ausland einen Namen gemacht. Corona hat ihnen zusätzlich in die Karten gespielt. Fokussiert hat man sich aber nicht nur auf die Gegenwart, sondern auch auf zukünftige Energietechnik, an der man intensiv forscht, um nachhaltige Produkt- und Prozessentwicklungen voranzutreiben.

Dabei haben die Forschungsprojekte nicht nur mit Strom, Wärmenetzen oder Kältetechniken zu tun, sondern beispielsweise auch mit Wasserstoffen. „Also auch mit Dingen, die man im Alltag noch nicht so stark einsetzt“, erklärt Reiterer und ist stolz, dass er auch schon zahlreiche internationale Projekte mit ausländischen Partnern, Betrieben und Unis an Land ziehen konnte. Intensiv arbeitet man aber auch mit regionalen Firmen oder der FH Pinkafeld zusammen. Letztere war auch der Grund, warum sich das Unternehmen in Hartberg angesiedelt hat. „Auch Graz war eine Option. Entscheidend war aber die Nähe zu Pinkafeld und der dortigen FH“, sagt Reiterer.

Massiver Bedarf an Fachkräften

Und trotzdem fehlt es auch in ihrer Firma an Fachkräften. „Die Gebäudetechnik hat einen massiven und steigenden Bedarf an Fachkräften“, weiß Scherling und hat vier Stellen ausgeschrieben. Arbeit gibt es genug, auch Corona sei Dank. „Die Coronajahre waren die besten Firmenjahre“, erzählt Scherling. Der Grund: „Man hat die Geldhähne stark aufgemacht.“ Eine starke Baupolitik gepaart mit einer niedrigen Zinspolitik und explodierenden Strom- und Gaspreisen hätte vor allem Firmen dazu animiert, über eine Optimierung in diesem Bereich nachzudenken. „Dort haben wir viele Aufträge und Projekte“, erzählt Reiterer. Auch heuer sei man bereits gut ausgelastet.

Zwar sind auch immer wieder Private die Kunden von Reiterer & Scherling, speziell, wenn es um Energieberatungen und Förderabwicklungen geht. „95 Prozent unserer Kunden sind aber Firmen und die öffentliche Hand.“ Von Wohnbauprojekten haben sich die beiden allerdings schon vor einigen Jahren zurückgezogen. „Weil das schon damals ein extremer Preiskampf war, haben wir uns breiter aufgestellt und auf mehrere Dinge spezialisiert“, ist Scherling froh. Zuletzt auch auf Arbeitssicherheit und Brandschutz. „In diesem Bereich wollen wir uns auch noch vergrößern“, sagt Reiterer, schließt aber, wie auch sein Kollege, Wachstum um jeden Preis aus. „Wichtig ist uns Stabilität“, betont Scherling, der gemeinsam mit Reiterer die Firma vor genau zehn Jahren gegründet hat.

Eigene Entscheidungen

Groß feiern wollen die beiden das Jubiläum nicht. Zumindest nicht nach Außen. Für die Mitarbeiter soll das Jahr aber dennoch in besonderer Erinnerung bleiben: „Wir waren alle gemeinsam drei Tage in Prag“, erzählen sie und würden den Schritt in die Selbstständigkeit sofort wieder wagen. „Es macht Spaß, man kann selbst die Entscheidungen treffen und steuern, wohin es geht“, sagt Reiterer und erhält große Zustimmung von Scherling.