Es ist ein leises „Kikeriki“, das man im Fünfsekunden-Takt um Punkt 5.30 Uhr im Bauernhaus von Waltraud Froihofer im oststeirischen Fischbach hört. Nicht einer ihrer Hähne erfreut sich eines neuen Tages. Es ist der tägliche Weckruf am Handy, der die Vollerwerbs-Bäuerin aus den Federn wirft. Wobei, ihre Augen könnte Froihofer weiterhin geschlossen halten, den Einschalt-Knopf der Melkanlage findet die 50-Jährige auch blind. „Melken ist eine der wenigen Arbeiten auf dem Bauernhof geworden, die wirklich noch körperlichen Einsatz erfordern“, erzählt die Bäuerin und deutet auf einen Stoß dunkelblauer Ringordner hin. „Hier drinnen spielt sich mein wirkliches Leben ab.“