Erst seit wenigen Monaten, aber mit ganzem Herzen ist die Oststeirerin Monika als Familienpatin für die „Chance B“ im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld im Einsatz. Seit April begleitet sie eine Familie mit drei Kleinkindern. Drei Stunden in der Woche verbringt sie mit den Kindern, kuschelt und spielt mit ihnen, macht Ausflüge. „Ich freue mich jedes Mal darauf, zu ihnen zu kommen“, erzählt die 62-Jährige aus dem Raum Hartberg, „es ist immer so schön.“
Für die Körpertherapeutin und Masseurin sei immer klar gewesen, dass sie mit Kindern arbeiten möchte, wenn sie in Pension gehe: „Ich liebe Kinder.“ Darum ist sie seit heuer auch Teil des Projekts Familienpatenschaften der „Chance B“. Im Rahmen dieser Patenschaften kommen Ehrenamtliche einmal in der Woche in Familien, unterstützen und entlasten diese im Alltag, auch um eine mögliche Überforderung der Eltern zu verhindern.
Einmal durchatmen
Sie wisse, wie es ist, wenn man jung sei, niemanden habe und rund um die Uhr gefordert sei, erzählt Monika. „Als Patin kann man vor allem jungen Müttern eine große Hilfe sein. Wenn wir da sind, können sie eine Pause machen, um einmal durchzuatmen oder um etwas für sich zu machen. Wenn die Frauen selbst Kraft tanken können, sind sie auch für ihre Kinder wieder präsenter.“
Schrittweise wurden Monika und „ihre“ Familie bei Probetreffen über die „Chance B“ zusammengebracht. „Es hat von Anfang an gepasst, ich habe mich gleich wohlgefühlt“, erzählt die 62-Jährige. Es habe gleich eine Vertrauensbasis mit der Mutter gegeben und die Kinder hätten sie sofort angenommen. So sei sie langsam in die Familie hineingewachsen und habe immer mehr Aufgaben übernommen. Heute verbringt sie mehrere Stunden am Stück alleine mit den Kindern.
In dieser Zeit schenke sie ihnen die volle Aufmerksamkeit, was auch anstrengend sein könne. Drei Kleinkinder können einen auf Trab halten. „Ich bin auch geschafft, wenn ich gehe“, schmunzelt sie, „aber man bekommt einfach so viel von ihnen zurück.“ Sie genieße es vor allem, die Entwicklung der Kleinen mitzuerleben.
Sehr schön sei zudem, dass sie auch deren Mama zur Seite stehen und helfen könne, so Monika, selbst Mutter und Oma: „Ich denke, es tut den Müttern auch gut, sich mit uns Patinnen als neutrale Personen auszutauschen.“ Sie habe eine freundschaftliche Verbindung zur Mutter. Der Aufbau einer Beziehung sei jedoch eine Gratwanderung, schließlich gehe man auch wieder.
Andere ermutigen
Vorgesehen ist nämlich, dass man als Patin ein halbes Jahr bei einer Familie bleibt, außer alle Beteiligten entscheiden sich für eine längere Begleitung und diese werde auch benötigt. „Ich bin geblieben, weil es mir so gut gefallen hat und auch die Mama gesagt hat, sie freut sich, wenn ich bleibe“, erzählt Monika, die auch die gute Zusammenarbeit und Unterstützung vonseiten der „Chance B“ hervorhebt.
Die Oststeirerin will auch andere dazu ermutigen, Familienpatin zu werden: „Es macht so viel Freude und man bekommt so viel Dankbarkeit zurück. Bei Kindern kann man so viel bewirken und Liebe einbringen, vor allem wenn sie so klein sind. Und zugleich kann man einer Mama helfen.“ Drei Stunden in der Woche seien zudem nicht viel, das lasse sich gut einteilen. Für sie steht jedenfalls fest: „Solange ich fit und aktiv bin, werde ich weitermachen. Das liegt mir am Herzen.“