Der Ursprung des Gösser Kirtages geht auf ein ­Kaiserprivileg aus dem Jahr 1836 zurück. Damals erteilte Kaiser Ferdinand die Erlaubnis, dass in der Nähe des Stiftes Göß an diesem Tag neben einem Viehmarkt auch ein Krämermarkt stattfinden darf. Die Bauern der Umgebung boten ihre Rinder zum Verkauf an und die ländliche Bevölkerung hatte Gelegenheit, sich bei fahrenden Händlern mit notwendigen Anschaffungen für den Alltag einzudecken.
Im Laufe der Zeit veränderte sich der Gösser Kirtag von einem Versorgungsmarkt immer mehr hin zu einem Krämerjahrmarkt mit Volksfestcharakter. Traditionell wird er am Donnerstag nach dem ersten Sonntag im Oktober gefeiert. In diesem Jahr ist dies der ­6. ­Oktober.

Heute flanieren mehr als 40.000 Besucher aus nah und fern auf der knapp vier Kilometer langen Standlmeile. Diese erstreckt sich von Leoben-Göss bis auf den Hauptplatz in die Innenstadt. ­An die 400 Marktfahrer werden wieder ihre Waren feilbieten. Natürlich kommen auch das Kulinarische, der traditionelle Gerstensaft und die gute Unterhaltung nicht zu kurz. Ab 9 Uhr am Vormittag geht es in Leoben-Göss (neuer Standplatz im Bereich Kreuzung Nagelschmiedgasse) los, ab 10.45 Uhr auch auf dem Leobener Hauptplatz.

Das Volksfest hat einige Superlativen zu bieten: So werden an diesem einen Tag mehr als 5000 Grillhendl, 9000 Bratwürstl und rund 30.000 Krügerl Bier konsumiert. Damit ist der Gösser Kirtag zweifelsohne zum „heimlichen Nationalfeiertag“ in Leoben geworden.