Schuld war das AMS. Karin Fellner verlor ihren Job, und das mit über 50. "Ich dachte mir, wenn ich auf Arbeitssuche bin, kann ich wieder zu malen beginnen", sagt die Pölserin. Bereits vor 30 Jahren hatte sie gezeichnet, Porträts gemalt. Das Leben kam dazwischen, Kinder und Alltag hatten sie fest im Griff. Sie landete im Projekt "Steirische Arbeitsförderung", dessen Ziel die Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt ist. Ihr AMS-Betreuer vermittelte sie an den "KuH"-Laden in Zeltweg – die Abkürzung steht für "Kunst und Handwerk". Dahinter steht der Verein Kunstkreis Murtal, deren Obfrau Karin Hyden ist. Bis November 2023 ist Fellner dort fix als Verkäuferin angestellt. Im Laden traf sie Silvia Hartleb, ihres Zeichens Kunstkuratorin in Schloss Farrach und selbst Mitglied beim Kunstkreis. Diese ermutigte sie, während den Arbeitspausen zu zeichnen.