Martin Messner saß im Ziel der dritten Etappe völlig ausgepumpt auf dem Asphalt. Im kurzen, aber brutalen Schlussanstieg nach St. Johann/Alpendorf duellierte sich der 23-Jährige mit den Profis: „Ich habe einfach den Schalter umgelegt und bin gefahren, bis mir die Lichter ausgegangen sind. Ich hatte keine Ahnung, wer vor oder hinter mir ist.“ Vor ihm waren neben Sieger Jhonatan Narváez („Der Anstieg auf den Glockner war beeindruckend“) sieben Profis der World Tour. „Wenn diese Teams ihre Züge starten, ist es richtig schwierig, dass man als Continentalfahrer eine gute Position hat. Da muss man noch ein bisschen mehr investieren“, sagte der Murtaler, „aber die Fans geben dir noch ein paar zusätzliche Watt.“
Als Neunter des Tages hat er sich im Gesamtklassement auf den zwölften Platz verbessert – und ist bester Österreicher. Das Trikot nahm er von einem echten ÖSV-Star entgegen. Mirjam Puchner gratulierte dem Steirer ganz herzlich. „Mein Ziel ist das Gesamtklassement. Dass ich bester Österreicher bin, nehme ich gerne mit“, sagt der Fahrer von WSA Graz.
Am Mittwoch geht es auf der 4. Etappe von Alpendorf nach Steyr. „Das Finale wird schwer werden, da müssen wir aufpassen. Aber die Form ist richtig gut, schon die ganze Saison über. Ich hoffe, dass wir uns in den nächsten Tagen auch so gut präsentieren werden.“ Nach dem Bergtrikot von Stinus Bjerring Kaepe und der Auszeichnung von Max Kabas als aktivster Fahrer war es das dritte Ausrufezeichen von WSA Graz: „Wir sind super drauf. Da musste ich auch einmal einen raushauen.“
Den Titel des Glocknerkönigs sicherte sich der Deutsche Jonas Rapp. "Glocknerkönig bei der Österreich Rundfahrt - das hört sich richtig gut an und ein Traum ging damit in Erfüllung." Lange war Lukas Pöstlberger sein Fluchtgefährte: "Ich hatte eine andere Vorstellung von heute. Aber so ist der Radsport. Wenn man nichts probiert, weiß man es nicht. Das Team wollte mich als Glocknerkönig, ich den Etappensieg. Leider wurde beides nichts."