Der Murtaler Milchbauer heißt Peter, extrovertiert und romantisch sei er. Gefühlt ein "grader Michl", wie man diesen Charakter in der Obersteiermark kennt und schätzt. An die Liebe und romantische Stunden denkt er derzeit nicht, sondern an die bevorstehende AMA-Kontrolle auf seinem Hof, bei der dieser von Mitarbeitern der Agrarmarkt Austria auf Herz und Nieren geprüft wird. "Alles wird strenger, die Dokumentation wird penibel kontrolliert. Viele Bauern hören auf deswegen", meint Peter. Er ist Kandidat der 20. Staffel der Kultserie "Bauer sucht Frau", die dem Sender jedes Jahr Traumquoten beschert. Sie startet am 31. Mai und 7. Juni mit zwei Vorstellungsfolgen um 20.15 Uhr, Peter ist am 7. Juni zu sehen.
"Habe nichts zu verlieren"
"Ich war immer schon leidenschaftlicher Zuseher der Sendung", sagt Peter, der bereits einmal verheiratet war und drei Kinder hat, über seine Teilnahme bei ebendieser. Seit eineinhalb Jahren ist er wieder "zu haben". Angemeldet hat er sich, wie so oft, nicht selbst: Freunde auf einer Geburtstagsfeier erledigten das für ihn, eine "b'soffene Gschicht" war es dennoch nicht: Als nach zwei Monaten eine deutsche Nummer anrief und fragte, ob er es ernst meine mit der Anmeldung, sagte er zu. "Ich habe nichts zu verlieren", sagt er. Hof und Haus sowie Teilnehmer wurden auf Herz und Nieren geprüft, erzählt Peter. Gebe es doch viele potenzielle Teilnehmer, die sich bereits mehrmals beworben hätten und dennoch nicht genommen würden.
Zu nichts gezwungen
Peter geht mit Respekt an die Sache heran. Er freue sich auf den Dreh, sagt er. Ob er sich vor den negativen Kommentaren im Internet fürchte? "Wenn es mir zu viel wird, dann logge ich mich aus Facebook aus", meint er unumwunden. Gezwungen wurde er während der Drehtage am Hof zu nichts - "alles, was in meiner Beschreibung steht, sind meine Antworten und Ansichten". Auf ein "Kasperltheater", wie man es aus anderen Folgen der Sendung kennt, will er verzichten: "Man hat selbst in der Hand, wie es abläuft", ist er überzeugt.
Bezug zur Landwirtschaft fehlt
Warum es gerade in seinem Berufsstand so schwer sei, den oder die Richtige zu finden? Peter überlegt. "Man muss immer voll da sein und kann nicht am Freitagnachmittag aufhören und montagmorgens wieder anfangen." Auch mit den Gedanken sei man immer bei der Hofarbeit. Was vielen auch fehlen würde, sei der Bezug zur Landwirtschaft und zu den Tieren. Zudem fände die nachkommende Generation das Stadtleben attraktiver als das zuweilen einsame Landleben. "Ich fahre auch gern mal in die Stadt, aber dort wohnen? Es gibt durchaus schönere Möglichkeiten, als in einem 17-stöckigen Hochhaus auf 80 Quadratmetern im Kreis zu laufen. Ich möchte nicht tauschen", sagt er. Auf dass sich eine Dame melden möge, die ebenso empfindet.