Frau Draxl, Sie werden, wie berichtet, im Juli als erste Frau in den Vorstand des AMS Österreich aufsteigen und somit gemeinsam mit Johannes Kopf die Spitze des heimischen Arbeitsmarktservice bilden. Das ist eine hochrangige Position, aber – salopp formuliert – nicht gerade ein klassischer Kindheitstraum. Wie ist es zu diesem Karriereweg gekommen?
PETRA DRAXL: Ich wollte in jungen Jahren viel werden – von der Balletttänzerin bis zur Psychologin war einiges dabei (lacht). Ich bin dann aber mehr oder weniger durch Zufall zu dem Jugendbeschäftigungsprojekt "Insel" in Graz gekommen. Das hat mein Interesse geweckt und ich habe viele spannende Leute kennengelernt, die etwas gestalten und aufbauen wollten. So bin ich in dem Bereich hängen geblieben. Schon ab Mitte der 90er-Jahre kamen erste Stationen beim AMS dazu, ich war aber auch als selbstständige Projektleiterin und Beraterin im In- und Ausland tätig oder etwa beim Sozialministerium beschäftigt. 2012 bin ich schließlich als Leiterin des AMS Wien zum Arbeitsmarktservice zurückgekommen. Bei all den Projekten, die ich angepackt und aufgebaut habe, hat sicher eine Rolle gespielt, dass mein Vater Hans Draxl Unternehmer war: Er war Kohlenhändler in Judenburg.
Raphael Ofner