Wenn ein Hund ins Leben tritt, ist oft nichts mehr, wie es davor war. "Bodhi war definitiv nicht geplant – als ich ihn bekommen habe, hatte ich eigentlich überhaupt keine Zeit für einen Hund", schmunzelt Andrea Schlager. Die ServusTV-Moderatorin reist mit MotoGP und Formel 1 um die Welt, moderiert dazu noch Tennis-Großereignisse rund um den Globus. Inklusive Quarantänezeiten war sie im Vorjahr 220 Tage auf Reisen.
Ihre mehr als 92.000 Follower auf Instagram versorgt sie mit Bildern aus aller Welt. Wenn sie aber daheim ist, dreht sich alles um ihre Vierbeiner: den schwarzen Kater Albert, die Pferde Moreno und Orenga sowie Hund Bodhi, ein griechischer Streuner. Die Liebe zu Tieren begleitet die gebürtige Knittelfelderin schon ihr ganzes Leben: "Wir mussten bei jedem Hund stehen bleiben, ich erinnere mich an jedes Geschäft und jeden Nachbarn, wo es Hunde gab", erzählt die Steirerin aus ihrer Kindheit. "Irgendwann habe ich dann einen Hamster heimgebracht, mit elf Jahren bekam ich meinen ersten Hund." Aus einem Hund wurden zwei, später kam die Leidenschaft für den Reitsport dazu. Dann aber – der Job, die Reisen, das Leben in der oft stressigen Motorsport-Bubble.
Ein Hund passt in dieses Leben auf den ersten Blick nicht hinein. "Ich bin eigentlich nur als Pflegestelle eingesprungen, als ich drei Wochen Urlaub hatte", erinnert sich Schlager zurück. Die Tierliebhaberin unterstützt einen Tierschutzverein bei der Vergabe von Auslandshunden, hilft mit ihrer Reichweite bei der Vermittlung und steht mit ihrem langjährigen Wissen Familien zur Seite, die einem Hund ein Zuhause schenken wollen. "Bodhi stand kurz davor, eingeschläfert zu werden", erzählt Andrea Schlager.
Drei Wochen wollte sie den Labrador-Mischling auf sein neues Leben in Österreich vorbereiten – verliebt hat sie sich aber schon in Sekunde eins. "Es hat so sein sollen. Dieser Hund ist ein Lotto-Gewinn", schwärmt die Sport-Moderatorin. Freilich brauchte es viel Zeit, dem Streuner die Angst zu nehmen. "In der ersten Nacht hab ich neben ihm auf der Couch geschlafen, damit er merkt, ich bin da, er ist nicht alleine." Mit viel Liebe und Geduld baute die Steirerin eine Beziehung zum Tier auf. Heute begleitet sie Bodhi in Österreich zu fast all ihren Terminen, war auch am Red Bull Ring schon zu Gast.
Job und Tiere: "Es ist kein Selbstläufer"
Aber wie funktioniert ein Leben mit Tieren, wenn der Job einen um die ganze Welt führt? Eines stellt Andrea Schlager sofort klar: "Das erfordert wahnsinnig viel Planung. Mein ganzes Leben ist perfekt durchgeplant." Und es sei kein Leben, das für jeden Hund geeignet ist. "Bodhi ist eine Art 'Sharing-Dog' – wenn ich nicht da bin, lebt er bei einer Freundin. Er liebt beides. Würde er unter der Trennung leiden, wäre ich nicht der richtige Platz für ihn." Dass nicht jede Adoption so problemlos abläuft, ist Schlager bewusst: "Nicht jeder Hund passt zu jedem Mensch. Grundsätzlich können Tierschutz-Hunde eine riesige Bereicherung sein. Aber man sollte sich bewusst sein, was auf einen zukommt, wie viel Zeit und Geld man investieren muss. Wer schaut auf das Tier, wenn ich den Urlaub fahre, was, wenn es krank wird? Das muss man sich gut überlegen. Es ist kein Selbstläufer."
Schlagers Vierbeiner werden von Freunden und Familie betreut. "Das heißt: Vor jeder Reise hinbringen, danach abholen. Auch wenn ich müde bin und einfach nur ins Bett will, das gehört dazu", erzählt Schlager. "Mein Leben pendelt zwischen zwei Extremen: Entweder ich bin weg, dann bin ich ganz weg. Wenn ich aber daheim bin, habe ich voll und ganz Zeit für meine Tiere."
Formel-1-Star als "Dog Walker"
Andrea Schlagers ohnehin schon ungewöhnliches Leben ist vor einem halben Jahr um noch eine Facette vielfältiger geworden: Mit Formel-1-Pilot Fernando Alonso hat sie einen prominenten Mann an ihrer Seite. "Fernando hat früher selbst Hunde gehabt. Er ist mein 'Dog-Walker’, wenn ich nicht da bin. Bodhi liebt ihn." Vor den Pferden hat der Rennfahrer noch Respekt, "aber auch da nähern wir uns an – er hält sie schon, bald wird es Fotos von ihm beim Reiten geben", lacht Schlager sichtlich glücklich. Und auch wenn der Spanier eigentlich kein Katzenmensch ist, schläft Kater Albert mittlerweile auf seiner Brust ein. "Sie sind beste Freunde geworden."