Erst spät hat Dolores Auer bemerkt: Ihr beruflicher Werdegang war schon in der Kindheit vorgezeichnet. „Er da oben hat mich nur zuvor 20 Jahre andere Erfahrungen machen lassen“, blickt sie zum Himmel und schmunzelt. In einem Judenburger Ziviltechniker-Büro arbeitet sie als Landvermesserin, ehe sie durch den Tipp einer Freundin im Alter von 40 Jahren zur Bestattung der Stadtwerke Judenburg wechselt. „Da ist es mir dann sehr zugute gekommen, was mir meine Mutter schon als Kind beigebracht hat“, erinnert sich Dolores Auer. Es sei öfters vorgekommen, dass ihre Mutter zum Waschen und Anziehen von verstorbenen Menschen gerufen worden ist. „Da hat sie mich mitgenommen und immer gesagt: Egal, wer dieser Mensch war, wie er gelebt hat, ein Toter ist immer mit Respekt zu behandeln.“ Außerdem habe sie als Kind von den trauernden Angehörigen oft Süßigkeiten bekommen, nicht zuletzt deshalb habe sie beim Thema Sterben seit frühester Kindheit keine negativen Gefühle.