Sagen wir so. Es wäre alles ein bisschen billiger und effizienter gegangen. Vor gut 25 Jahren entbrannte im Murtal eine heftige Diskussion über die Zukunft der Spitäler in Judenburg und Knittelfeld. Es wurden Pläne bekannt, die chirurgische Abteilung in Knittelfeld und die Interne in Judenburg aufzulassen und stattdessen einen Spitalsverbund zu installieren. Anfang der 2000er begann die Umsetzung. Die von einer Bürgerinitiative erhobene Forderung nach dem Bau eines neuen Spitals für die Region blieb ungehört.

Immerhin hat die Politik die Versprechungen von damals erfüllt und beide Standorte beständig aufgerüstet. Mehrere Hundert Millionen Euro flossen in den Spitalsverbund, der inzwischen um die Stolzalpe erweitert wurde. Gerade sind 4,3 Millionen Euro in den Standort Judenburg geflossen.

Die Richtungsentscheidung

Wäre einst ein neues Regionsspital gebaut worden, hätte das weniger gekostet und wäre für Patienten und Personal besser gewesen. Es war aber politisch nicht durchsetzbar, zu groß war in Knittelfeld und Judenburg die Angst vorm Verlust des jeweiligen Krankenhauses.

Ennstaler, die diese Geschichte verfolgen, können daraus lernen, dass ihre Region vor einer Richtungsentscheidung steht: Entweder jetzt ein neues Leitspital oder über die nächsten Jahrzehnte Stückwerk an den bestehenden Standorten. Das funktioniert auch, aber teurer und schlechter.