Wenn die Coronakrise einen positiven Nebeneffekt hervorgebracht hat, dann die vermehrte Nachfrage nach regionalen Lebensmitteln. Die Pandemie hat schonungslos vor Augen geführt, wie schnell sich Grenzen schließen können, wie leer Regale aussehen würden, wenn Lieferketten einbrechen. Auch suchen immer mehr Landwirte den Weg in die Öffentlichkeit. Zunächst war es Christian Bachler, der „Wutbauer“ aus Krakau, dem 2020 österreichweit Aufmerksamkeit zuteil wurde. Wenn er über Probleme der Bauern spricht, sehen das via sozialer Medien heute Tausende Menschen. Auch die junge Gaaler Bäuerin Martina Hopf weiß, wie man Instagram nutzt. Ihre Botschaften über die „echte“ Landwirtschaft finden großen Zuspruch, auch – oder gerade weil – starke Bäuerinnen in der Wahrnehmung noch immer in der Unterzahl sind. Offenbar wächst das Interesse der Endkunden, hinter die Kulissen der Supermarktregale zu blicken. Wo kommt mein Steak her, wie hat mein Grillhenderl gelebt, wie geht's der Kuh, deren Milch ich trinke?