"Es ist ein schwerer Schlag für die Museumsszene“, sagt Heinz Kopp, Obmann des Museumsvereins Fohnsdorf, der das Bergbaumuseum betreut. Aufgrund der Coronakrise seien die Besucherzahlen stark gesunken, wobei man in den vergangenen drei bis vier Wochen nicht unzufrieden gewesen sei. Vor allem das Ausbleiben von Gruppen und Bussen würde sich aber auf die Zahlen auswirken. Zudem fehlen Veranstaltungen wie die 1. Mai-Feier, die Mineralienbörse oder das Regenfest.
Vor allem Österreicher statten dem Museum laut Kopp gerne einen Besuch ab. „Recht viele Wiener sind da, auch einige Deutsche. Italiener waren heuer noch gar keine hier“, erzählt Kopp. „Rund um die Formel 1 hatten wir auch ein paar englische Führungen.“ Im Bergbaumuseum kann man in die Jahrhunderte lange Bergbaugeschichte des einst tiefsten Braunkohlebergwerks der Welt eintauchen. 50 Millionen Tonnen Glanzgold wurden zutage befördert. Der Verein bietet tägliche Führungen.
„Aus heutiger Sicht kommen wir drüber, kann der Betrieb in Zukunft fortgesetzt werden“, so Herwig Piber, Obmann des Vereins Schaubergwerk Museum Oberzeiring. Auch dank eines finanziellen Polsters: „Es geht uns recht gut. Im Juli hatten wir allerdings um 400 Besucher weniger als vor einem Jahr“, so Piber. Vorrangig Österreicher seien da, Holländer haben in den vergangenen Wochen ebenfalls das Museum besucht. Busreisende fehlen aber auch in Oberzeiring – und im Sternenturm Judenburg. Dabei handelt es sich zwar nicht um ein Museum, aber auch um eine beliebte Freizeiteinrichtung in der Region.
„Wie es mit den Schulen weitergeht, wissen wir auch noch nicht“, so die kaufmännische Leiterin Ute Kles-Galati. Seit Ferienbeginn läuft der Betrieb im Turm gut: „Wir hatten seither bis jetzt gleich viele Besucher wie im Vorjahr“, so Kles-Galati. „Man merkt, dass mehr Leute im Vorfeld anrufen und Plätze reservieren. Sie wollen auch wissen, ob sie Masken tragen müssen und dergleichen.“
Hauptsächlich Österreicher sowie ein paar Deutsche und Holländer haben heuer laut Kles-Galati den Sternenturm besucht. Außerdem: „Hochzeiten, die verschoben wurden, werden jetzt nachgeholt.“
„Nicht beschweren“ kann sich Ernst Spreitzer, der das Hotel-Restaurant Guniwirt in der Gemeinde Krakau betreibt. Weder was den Gastrobetrieb noch seinen Edelsteingarten beziehungsweise das Edelsteinmuseum angeht. „Viele Leute kommen jetzt in die kleinen Dörfer, wo sie Ruhe finden“, so Spreitzer. In der Vorsaison habe es natürlich Einbußen gegeben: „Zimmer werden nun kurzfristig gebucht, derzeit sind wir gut ausgelastet“, so Spreitzer.
Im Mineralienmuseum würde man derzeit von der aktuellen Krise wenig spüren. Was auch dort fehlt, sind Gruppen: „Da geht gar nichts“, so Spreitzer. Dafür aber bei Tagesausflüglern, schließlich habe die Murauer Region viel zu bieten.