Vieles hätte sich Siegfried Salchenegger träumen lassen. Sein Start-Up "Woodcare Solutions" galt als Vorzeigeunternehmen der Branche, mit einem Jahresumsatz von 1,3 Millionen Euro und 15 Mitarbeitern stand der Betrieb wirtschaftlich auf ausgezeichneten Beinen. Wiederholt wurde der Neumarkter als Paradegründer in einer strukturschwachen Region gefeiert, hat beste Kontakte zu internationalen Unternehmen, als Vorstandsmitglied der "Jungen Wirtschaft" auch zu heimischen Politikern bis in Regierungskreise. Und dann kam Corona. Seit wenigen Tagen ist die Firma offiziell insolvent, Salchenegger wird auch eine Privatinsolvenz nicht abwenden können. "Es ist unfassbar, was uns passiert ist. Und das Traurige daran ist, das viele Unternehmen folgen werden." Schweigen will der 32-Jährige nicht. "Viele haben leider einen türkisen Maulkorb", spielt er auch auf lokale Politiker an. "Aber man muss einfach offen sagen: Die von der Regierung versprochene unbürokratische und schnelle Hilfe, die gibt es nicht."