Soziale Isolation, Jobverlust, ein ungewisse Zukunft, Existenzängste: Die Corona-Krise ist für die psychische Gesundheit eine außergewöhnliche Belastung. "Unser Leben stellt sich auf den Kopf. Nichts ist mehr selbstverständlich", forumliert es die Suizidpräventionsstelle "Go On". Elisabeth Waibel-Krammer vom Regionalteam Murau-Murtal: "Es ist normal, in so einer Krise verzweifelt zu sein. Aber man darf sich nicht davor scheuen, Hilfe zu holen." Die wichtigste Botschaft in der Corona-Krise sei: "Reden hilft! Viele sagen, ach was hilft mir das Reden. Aber es ist nachgewiesen, dass Gespräche helfen können, eine Situation besser zu ertragen."
Viele Organisationen bieten aktuell telefonische Beratungen an, etwa das Psychosoziale Netzwerk (Kontakt siehe unten). Bei akut auftretenden Krisen hilft auch das Rote Kreuz unter der Notrufnummer 144. Laut Waibel-Krammer ortet man derzeit einen Anstieg der Nachfrage, vor allem alleinstehende Personen nehmen die Beratungen in Anspruch. "Es gibt immer einen Ausweg!"
Positive Gedanken, die in der Krise helfen:
- Ich schaffe das! Die Krise wird vorbeigehen. Ich kann meine Zukunft jetzt planen.
- Es gibt Lösungen! Ich gestalte meinen Alltag so, dass ich die Krise gut aushalten kann. Ich finde Wege, um mit meinen Lieben in Kontakt zu bleiben.
- Ich kann etwas tun! Ich habe Einfluss auf mein Leben. Meine Gefühle sind okay.
- Es gibt Hilfe! Ich nehme Kontakt auf zu Menschen, die mir gut tun. Ich nütze telefonische Hilfsangebote.
Tipps, die in der Krise helfen:
- Richtig informieren: Falschmeldungen verunsichern unnötig. Nutzen Sie deswegen nur vertrauenswürdige Informationsquellen. Informieren Sie sich regelmäßig, aber bewusst.
- Gestalten Sie den Alltag positiv: Das Wegbrechen des gewohnten Tagesablaufs und sozialer Kontakte stellt eine Herausforderung für die Psyche dar. Bestimmte tägliche Routineabläufe mit festen Zeiten für Schlaf und Mahlzeiten helfen dabei, innere Stabilität zu bewahren. Gönnen Sie sich gesunde Mahlzeiten, ausreichend Schlaf, Bewegung und Aktivitäten, die Ihnen Spaß machen und guttun.
- Tauschen Sie sich aus: Auch via Telefon oder sozialer Medien kann man mit Freunden und Familie in Kontakt bleiben. Sich über Sorgen, Gefühle und den praktischen Umgang mit der Krise auszutauschen, kann enorm entlasten und Stress reduzieren. Unterstützen Sie Menschen, die Hilfe brauchen.
- Negative Gefühle sind normal: Überforderung, Stress und Sorge sind ganz normale Reaktionen auf eine abnormale Situation. Gestehen Sie sich diese negativen Gedanken zu, nehmen Sie sich aber vor, sich nicht hineinzusteigern. Konzentrieren Sie sich auf positive Erlebnisse!
- Holen Sie sich Hilfe: Wenn Sie das Gefühl haben, Sorgen und Ängste nicht allein bewältigen zu können, sollten Sie professionelle Hilfe suchen.