Am 25. April wurde er im Nationalrat angelobt, kurz darauf folgte der Bruch der Regierungskoalition. Karl Schmidhofers (ÖVP) Zeit im österreichischen Parlament währte nur kurz. Und es war nicht gewiss, ob er den Einzug erneut schafft. Doch nach dem fulminanten Ergebnis in der Steiermark und dank einiger Rochaden wird Schmidhofer wieder im Nationalrat vertreten sein, womit der 57-Jährige nicht unbedingt gerechnet hat.
Wie haben Sie den Wahlabend verbracht?
Karl Schmidhofer: Wir haben in Murau – ohne groß zu feiern – angestoßen und uns gefreut. Ich bin ganz hin und weg, dass ich direkt ins Parlament einziehen und Murau weiterhin als Abgeordneter vertreten kann. Damit habe ich nicht gerechnet. Natürlich habe ich spekuliert, dass ich es durch Nachrückungen wieder schaffe, aber dass es gleich funktioniert, ist eine große Überraschung.
Sie haben im Wahlkampf 2017 und auch heuer die Nummerntafel „MU Kurz 1“ auf Ihr Fahrzeug montiert. Bleibt das Kennzeichen nun dauerhaft?
Schmidhofer: Nein, aber es bleibt hinterlegt. Diesmal hoffentlich für fünf Jahre.
Was wäre Ihre Wunschkoalition?
Schmidhofer: Jetzt geht es einmal ans Zusammensitzen und Verhandeln. Der Auftrag zur Regierungsbildung ist sehr klar und ich bin guter Dinge, dass man eine gute Regierung zusammenbekommt.
Was sind Ihre Anliegen für Ihre Heimatregion? Wofür wollen Sie sich einsetzen?
Schmidhofer: Hinsichtlich der Stärkung des ländlichen Raums ist noch viel zu tun, etwa was die Breitband-Infrastruktur angeht. Bei der erneuerbaren Energie sind wir schon sehr weit, weitere Verbesserungen sind möglich. Und natürlich die Wirtschaft und den Tourismus ankurbeln.
Die ÖVP war im Bezirk Murau bei dieser Wahl besonders stark. Worauf führen Sie das zurück?
Schmidhofer: Sebastian Kurz schlägt überall durch und davon profitieren alle. In Murau gibt es zudem in 13 von 14 Gemeinden einen ÖVP-Bürgermeister. Das ist auch ein Vorteil. Außerdem bin ich regional bekannt und viel ehrenamtlich unterwegs. Das honorieren die Menschen.