Alternativen: So lautet das übergeordnete Thema des „Judenburger Sommer“, der in diesem Jahr sein 30-Jahr-Jubiläum feiert. Entstanden ist das Kulturfestival als Nachfolgeprojekt der Landesausstellung „Menschen-Münzen-Märkte“ im Jahr 1989. Aus einem klassischen Musikfestival wurde im Laufe der Jahre ein multimedialer Veranstaltungsreigen.
Einen kleinen Rückblick auf die Geschichte gab anlässlich der Programmpräsentation Gabriele Kolar, Vizebürgermeisterin und Obfrau des Kultur- und Bildungsausschusses. Funktionen, die die Abgeordnete nicht mehr lange innehaben wird – wie berichtet soll sie Anfang Juli zur ersten Präsidentin des steirischen Landtags gewählt werden.
Doch zurück zur Kultur: Kolar betont, dass ein „tolles Programm“ zusammengestellt wurde. Die künstlerische Leitung haben Judenburgs Kulturchefin Sibylle Rarej und Musikschulleiter Wolfgang Messner inne.
Der Auftakt erfolgt am 6. Juli zum dritten Mal unter der Gesamtleitung von Peter Stefan Vorraber. Im Mittelpunkt von „Hymnus III – Mozart pur“ steht Mozarts Krönungsmesse mit internationalen und regionalen Musikern und Sängern. Einen Kontrapunkt zum musikalischen Part setzt Schriftsteller Egyd Gstättner mit Sprach- und Dichtkunst.
Grundsätzlich wird beim „Judenburger Sommer“ darauf geachtet, auch regionale Künstler in Szene zu setzen. Ihr 15-Jahr-Jubiläum feiert etwa das heimische „The Sting Project“, das für das Konzert Lieder von Sting komplett neu interpretiert. So kommt „Roxanne“ etwa als argentinischer Tango daher oder „A Thousand Years“ als Modernjazz-Ballade. „Wir wollten kein Best of, sondern etwas Besonderes machen“, so Marco Eltner vom Sting-Project.
Während bei diesem Konzert zehn Musikkünstler auf der Bühne stehen, wird Liedermacher Konstantin Wecker solo in Judenburg gastieren. An den 2016 bei einem tragischen Unfall verstorbenen Dieter Preisl erinnert man sich mit der Ausstellung „Dokumente des Seins“.
Dem Motto „Alternativen“ entsprechend wird man sich zudem Themen „abseits ausgetretener Pfade“ widmen, wie Sibylle Rarej berichtet. Etwa mit dem Dokumentarfilm „Die stille Revolution – Kulturwandel in der Arbeitswelt“ (9. Juli) oder am 16. Juli mit dem Vortrag „Die maßlose Gesellschaft – mögliche Alternativen“ mit Universitätsprofessor Bernhard Ungericht.