Von der Skipiste direkt ins Freibad? „Das funktioniert leider nicht“, schmunzelt Kurt Woitischek, Geschäftsführer der Stadtwerke Murau. Das Murauer Natur-Freibad hat also nach wie vor geschlossen. Zu kühl die Nächte – und von den umliegenden Bergen blitzt noch der Schnee.

Das Besondere an der Anlage ist, dass sie natürlich angelegt ist und die Gäste in reinem Trinkwasser planschen können. Die Besucherfrequenz wird laut Woitischek Jahr für Jahr höher. 200 bis 300 Personen nutzen an guten Tagen durchschnittlich das Angebot rund um den See – von den Liegewiesen über die Sandspielanlage für die Kleinen bis hin zum Sprungturm.

Bis dahin wird es noch ein wenig dauern, Woitischek rechnet mit einer Eröffnung des seit 1907 bestehenden Bads „nicht vor Juni“. Eröffnet wird je nach Wetteranlage, einen traditionellen Start in die Freibadsaison gibt es in Murau nicht.

Anders in Judenburg, wo jährlich am 1. Mai das Erlebnisbad seine Pforten öffnet. Und der eine oder andere Gast wagte an diesem Tag schon einen Sprung ins noch kühle Nass. Wobei Bademeister Didi Wallner erwähnt, dass die Menschen früher nicht ganz so zimperlich gewesen sind als heutzutage.

„Wenn es frisch war, sind die Leute dennoch ins Freibad.“ Heutzutage haben es die Besucher gerne warm beziehungsweise heiß – was Außen- und Wassertemperaturen angeht. Wallner vermutet, dass dies mit den Thermen zusammenhängt: „Die Leute sind die Thermen gewohnt geworden.“ Dies sei ein Punkt, wie sich die Freibadkultur in den vergangenen Jahren verändert habe.

Wallner muss es wissen: Er ist seit 26 Jahren als Bademeister im Einsatz. Und er freut sich: „Sehr viele Familien kommen wieder mit ihren Kindern ins Bad.“ Auch wenn die Menschen mobiler geworden sind, würden viele Badebegeisterte gerne das Angebot vor der eigenen Haustüre nutzen.

Geboten wird in Judenburg einiges, etwa die 75 Meter Wasserrutsche, ein Wildwasserkanal, ein 25 Meter-Sportbecken oder ein Fußball- und ein Volleyballplatz. In immer mehr Freibädern wird ein Rauchverbot verhängt. In Murau und in Judenburg ist dies nicht der Fall, in Knittelfeld startet man einen Pilotversuch.  „Im Kinderbereich darf ab heuer nicht mehr geraucht werden“, so Bademeister Franz Früstük. „Das finde ich zum Schutz der Kinder sehr gut“, so der erfahrene Bademeister, seit 1998 übt er diese Tätigkeit aus.

Neu sei auch der Automat, bei dem man sich Eintrittskarten kaufen kann. Dieser diene zur Unterstützung der Kassierin bei großem Andrang oder wenn die Kasse einmal nicht besetzt sein sollte. Das Vorjahr hat Früstük wechselhaft in Erinnerung. Einzelne Hitzeperioden hätten Schlechtwetterphasen zu Beginn der Saison aber wieder ausgeglichen. In Knittelfeld geht es ebenfalls traditionell am 1. Mai mit dem Badevergnügen unter freiem Himmel los.

Allerdings ist für das Wochenende alles andere als Badewetter angesagt, selbst Schneefall bis in tiefere Lagen ist nicht ausgeschlossen. Oder wie es Früstük ironisch ausdrückt: „Die Langlaufloipe fürs Wochenende haben wir schon gezogen.“ Danach kann man aber hoffentlich bald bei warmen Temperaturen die Großwasserrutsche, den Fußballplatz, die Boccia-Anlage und Co. benutzen.