Die Liste der Aktivitäten, die am BG/BRG Knittelfeld im Sinne der Unesco bisher durchgeführt wurden, ist lang. Otto Ernest Gutmann hat sie fein säuberlich aufgelistet. Er war es auch, der die internationale Arbeit an der Schule einst forciert hat: „Ab 1997 wurde die Mitgliedschaft vorbereitet“, erinnert sich der Englischprofessor und langjährige Unesco-Koordinator.
1999 wurde das Gymnasium als Unesco-Schule zertifiziert, ist seither also Mitglied im „Associated Schools Project Network“.
Das 20-Jahr-Jubiläum wurde wie berichtet bereits vor rund einem Monat im Kulturhaus groß gefeiert. Doch was bedeutet es eigentlich, eine Unesco-Schule zu sein? „Es gibt unterschiedliche Projekte und Schwerpunkte“, so die aktuelle Koordinatorin Brigitta Cede.
In der Unterstufe wird den Schülern etwa erklärt, was es mit der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur überhaupt auf sich hat. Am Programm stehen auch Exkursionen zu österreichischen Weltkultur- und Naturerbestätten wie nach Salzburg oder zum Neusiedler See. „Wir vermitteln dabei die Idee dahinter in kleinen Dosen, wir wollen es nicht übertreiben“, schmunzelt Cede.
Besonders stolz ist man auf die regelmäßige Einladung zur Munom München, bei der hauptsächlich internationale Schulen vertreten sind. „Daran nehmen höchstens zwei bis drei österreichische Schulen teil“, so Gutmann. Bei der Munom werden in englischer Sprache Debatten simuliert: Die Schüler vertreten unterschiedliche Länder und behandeln Themen wie nukleare Abrüstung, Klimawandel oder Menschenhandel. Dabei werden natürlich auch entsprechende Kontakte geknüpft.
Die internationale und interkulturelle Arbeit an der Schule wirkte sich auch auf die spätere Laufbahn mancher Absolventen aus, betonen Cede und Gutmann. Sie nennen Beispiele wie Entwicklungshilfeprojekte in Indien, Studien im Ausland oder Tätigkeiten im Akademischen Forum für Außenpolitik.
Als Zeichen für Frieden, Toleranz, gegenseitiges Verständnis, Anti-Rassismus und Völkerverständigung wurde im Schulhof ein Friedensbaum gepflanzt. Im Unterricht widmet man sich auch Unesco-Jahresthemen wie Sklaverei oder „Earth Vision – Wie viel Leben verträgt unsere Erde“.
Im Rahmen des Projekts Erasmus+ gibt es in diesem Schuljahr einen Schüleraustausch mit einer spanischen Schule. Fremdsprachenwochen führten Schüler und Lehrer in zahlreiche Länder.
Als Anerkennung für die Arbeit gab es auch schon einige Auszeichnungen, etwa den „Peace Pillar Award“ der Unesco Paris, der in einer „internationalen Vitrine“ in der Schule bewundert werden kann.