Seit einem Jahrzehnt betreibt der erst 20-jährige Martin Dullnig aus Murau eine Schafzucht. „Schafe haben es mir schon immer angetan, zu meinem zehnten Geburtstag habe ich eines geschenkt bekommen“, erzählt der junge Mann, der vor Kurzem mit seinem Kärntner Zuchtkollegen Alexander Krobath (22) bei einem Wettbewerb für Jungzüchter in Paris sein Können unter Beweis stellte (wir berichteten).
„Ich war früh an Genetik und Zucht interessiert“, so Dullnig. So startete er, kurz nachdem er sein Geschenk erhalten hatte, mit der Zucht von Kärntner Brillenschafen, die ihren Namen nicht von ungefähr haben: Schwarz gefärbte Ringe um die Augen zeichnen die Brillenschafe aus.
Martin Dullnig verkauft seine Tiere hauptsächlich, in jedem Bundesland sind bereits Brillenschafe des Jungzüchters zu finden. Derzeit leben rund 40 Tiere am Hof. Seine Eltern betreiben eine Rinderwirtschaft, die Martin eines Tages übernehmen wird. Derzeit absolviert er seinen Grundwehrdienst: „Rund einen Monat habe ich noch.“
Was den Unterschied zu einem normalen Schaf ausmacht? „Das Fleisch ist viel feiner, es hat eine gute Qualität“, weiß der gelernte Fleischer. Nach dem Bundesheer geht er wieder seiner Arbeit in Fohnsdorf nach. Von der Qualität des Fleisches kann man sich auch am 27. April am Hof in Laßnitz bei der Brillenschafschau überzeugen, die Dullnig heuer zum zweiten Mal veranstaltet. „Jeder kann hinkommen. Es gibt Spezialitäten, eine Verlosung, ein Schätzspiel und vieles mehr“, erzählt der junge Mann, der Mitglied beim steirischen und Kärntner Schafzuchtverband ist.
Das Kärntner Brillenschaf war bereits vom Aussterben bedroht, heute gibt es österreichweit rund 5000 Tiere. Für die Zucht von Tieren braucht es Ausdauer und Leidenschaft. An die Zeit in Paris mit anderen Jungzüchtern wird sich Martin Dullnig lange zurückerinnern: „Alexander und ich haben gut abgeschnitten.“
Die beiden waren die ersten Österreicher, die an diesem Wettbewerb teilgenommen haben. Sie mussten bei dem Bewerb, der im Rahmen einer der größten Landwirtschaftsmessen der Welt stattgefunden hat, theoretisches und praktisches Wissen beweisen. „Es gab insgesamt acht Stationen“, so Martin Dullnig, der die Reise natürlich auch nutzte, um ein paar Sehenswürdigkeiten anzusehen.
Die Landwirtschaftsmesse selbst ließen sich die jungen Männer ebenfalls nicht entgehen: „Die Messe war riesig und hochinteressant. Egal welches Tier, da war für jeden Züchter etwas dabei.“