Eine wahre Herausforderung ist der Neubau des Windparks Oberzeiring. Im Mai wurde mit dem Abbau der Windräder auf 1900 Metern Seehöhe begonnen. Die steile Zufahrtsstraße ist eng und nur von Frühling bis Herbst befahrbar – Tausende Tonnen Material müssen in dieser Zeit den Berg hinauf und hinunter transportiert werden.
14 Windräder standen zuletzt im einst höchstgelegenen Windpark Europas, derzeit dreht nur mehr eine Windkraftanlage – sie wurde erst vor fünf Jahren errichtet – ihre Runden. Die 13 alten Anlagen haben ausgedient, zumindest in Österreich: Sie wurden verkauft und werden künftig in Kasachstan erneuerbare Energie produzieren.
Betreiber des 2002 errichteten Tauernwindparks Oberzeiring ist die „Tauernwind Windkraftanlagen GmbH“, die in dem Gebiet auch eine Fotovoltaikanlage betreibt. Projektleiter Reinhard Füllerer: „Neun neue Windräder werden in Oberzeiring aufgestellt. Sie entsprechen dem neuesten Stand der Technik.“ Somit gibt es eine Leistungssteigerung, auch wenn sich die Anzahl der Anlagen reduziert.
Die Fundamente für die neuen Windräder, die um einiges größer als die alten Anlagen sind, wurden bereits im Vorjahr errichtet. Auch das war eine Herausforderung, schließlich wurden für ein einziges Fundament 52 Tonnen Stahl und 560 Kubikmeter Beton verarbeitet, der Durchmesser beträgt 19 Meter.
Richtig imposant sind die Eckdaten der Windkraftanlagen, die in Dänemark hergestellt wurden: Eine einzige Anlage wiegt rund 450 Tonnen, der Rotordurchmesser liegt bei 112 Meter. Ein einziges Rotorblatt hat ein Gewicht von 14,5 Tonnen. Das Maschinenhaus wiegt etwa 36 Tonnen, das Getriebe 65 Tonnen.
Entsprechend spektakulär sind nun die Bilder des Ab- und Aufbaus. Mit einem einfachen Lkw ist der Transport nicht möglich, im Einsatz sind laut Füllerer „bergfähige Lkw“. Die erste neue Windkraftanlage soll bereits im August in Betrieb gehen, bis September plant man die Arbeiten am neuen Tauernwindpark abzuschließen.
Der jährliche Energieertrag soll von rund 40.000 auf 60.000 Megawattstunden steigen. Die neuen Anlagen können rund 18.000 Haushalte mit Strom versorgen, die CO2-Reduktion liegt jährlich bei rund 40.000 Tonnen.
Geliefert wird der erzeugte Strom übrigens ins 21 Kilometer entfernte Umspannwerk Teufenbach.