Die Überraschung war groß: Bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Niederwölz verkündete Bürgermeister Walter Koller seinen Rücktritt. Er habe ohnehin nicht geplant, die gesamte Periode im Amt zu bleiben, der Schritt komme nun aber früher als geplant. Der Grund: „Ich bin gesundheitlich angeschlagen und möchte mehr Zeit mit meiner Familie verbringen“, so Koller. Und zuletzt habe es nicht mehr den entsprechenden Rückhalt des Vorstandes gegeben: „Die Harmonie war nicht mehr so, wie sie einmal gewesen ist.“
Bei der letzten Gemeinderatswahl fuhr die ÖVP mit Koller an der Spitze ein sensationelles Ergebnis ein, erreichte sieben von neun Mandaten. „Das Ergebnis der Wahl 2015 gehört zu den schönsten Erlebnissen in meiner Amtszeit“, so Koller. Aber auch einige andere Höhepunkte habe es in den vergangenen zwölf Jahren gegeben, in denen er das Bürgermeisteramt bekleidete.
Darunter: dass es nach wie vor eine gute Infrastruktur in der Gemeinde gibt. „Das Einzige, was wir in meiner Zeit verloren haben, war die Raika-Filiale. Das hat geschmerzt“, erzählt der Bürgermeister der Maxlaun-Gemeinde.
Niederwölz hat zwar nur rund 600 Einwohner, dafür aber eine Attraktion, die Jahr für Jahr 70.000 bis 80.000 Besucher in die Murauer Kommune lockt: den viertägigen Maxlaunmarkt: „Damit ist man das ganze Jahr über beschäftigt.“ In Erinnerung bleibt natürlich auch die Hochwasserkatastrophe 2011: „Das war furchtbar!“ Daraufhin wurde ein Hochwasserschutz errichtet, der sich bereits bezahlt gemacht hat.
Erfreulich ist laut dem scheidenden Bürgermeister, dass es in Niederwölz keine leer stehenden Wohnungen gibt und es auch an Nachwuchs nicht mangelt: „Der Kindergarten ist übervoll.“ Viel Geld sei auch vonseiten des Landes in die Gemeinde geflossen. „Es ist viel passiert, worauf ich stolz bin. Es war eine schöne Zeit“, bilanziert der 58-Jährige.
Bis morgen ist der Landwirt noch im Amt. Dann übernimmt interimistisch Vize Albert Brunner. Wer in die Fußstapfen Kollers treten wird, steht noch nicht fest. Koller wünscht sich, dass es für die Gemeinde positiv weitergeht. Der verheiratete Vater von drei Kindern wird sich in Zukunft verstärkt seinem Enkelkind widmen.