Zur außerordentlichen Jahreshauptversammlung lud am 26. April der FC Judenburg. Nach rund 20 Jahren legte Obmann Gernot Dobrouschek seine Funktion zurück, um seine Nachfolge gab es im Vorfeld vereinsintern Unstimmigkeiten. Doch diese dürften sich aufgelöst haben – ein Wahlvorschlag wurde eingebracht und ohne Gegenstimme angenommen.
Und damit wurde eine neue Ära eingeläutet: Eine Frau ist ab sofort als Obfrau des Vereins tätig, was in dieser Szene durchaus als ungewöhnlich bezeichnet werden darf. „Ich habe lange darüber nachgedacht“, sagt Birgit Pletz, die mit dem Spiel auf dem grünen Rasen nichts am Hut hatte, erst durch ihren zehnjährigen Sohn auf den Fußballsport gekommen ist: „Er hat als Vierjähriger begonnen zu spielen und ist mittlerweile im Landesausbildungszentrum.“
Sportlich war die dreifache Mutter aber selbst in jungen Jahren, spielte in der Tischtennis-Landesliga und wurde Leichtathletik-Bundesmeisterin. „Ich war schon immer mit Sport verbunden. Heutzutage gehe ich gerne laufen. Dass ich jemals einen Fußballverein leiten werde, hätte ich mir aber nie gedacht“, schmunzelt die 36-Jährige.
Ihr Ziel ist den Verein „mit bestem Wissen und Gewissen sportlich und finanziell zu erhalten und die Jugendarbeit zu forcieren“. Die Kampfmannschaft ist in dieser Saison in der Oberliga gut unterwegs. Am 29. April will man gegen die Unzmarkter Kicker den Sieg holen.
Und Birgit Pletz wünscht sich, dass der Verein auch künftig am Ball bleibt: „Ziel ist sicher der Aufstieg, aber nicht um jeden Preis!“ Ihr zur Seite stehen im Vorstand Boris Schmidt und Lisa Opetnik, Wolfgang Wölfler und Franz Stelzer. Die beiden Letztgenannten waren auch im alten Vorstand vertreten.
„Bitte unterstützt den neuen Vorstand“, sagte Sportreferent Gernot Pirkwieser bevor es bei der Jahreshauptversammlung in die Neuwahl ging. Über Dobrouschek meinte Pirkwieser: „Er hat 20 Jahre für den Club gekämpft!“
Dobrouschek selbst verabschiedete sich mit den Worten: „Es waren schöne Zeiten, es gab aber auch Zeiten, in denen es nicht so einfach gewesen ist.“ Das letzte Jahr habe ihm viel Kraft gekostet.
Außerdem: „Der Erfolg ist momentan da. Es gibt eine Euphorie für die Kampfmannschaft und das ist gut so.“ Der ehemalige Obmann will also auch in Zukunft das Vereinsleben und das eine oder andere Match verfolgen.