Um fünf Uhr früh ist Josef Kail losgefahren, ein anstrengendes, dichtes Tagesprogramm im Visier. Schweinerei, wenn das Jahr in seinen letzten Zügen liegt und andere sich um Glücksbringer und Silvesterparty-Vorbereitungen kümmern? Irgendwie schon, eine echte Schweinerei nämlich. Weil der Mann trägt Sorge, damit das Glück als fleischgewordener Aggregatzustand bei den Menschen landet. Josef Kail, ein Glücksritter? Er wehrt vehement ab – „das sind andere!“ – und verlässt sich lieber auf seine Profession. Die hat Fleisch und Knochen: „Ich bin geschult für’s Würstlmachen, da kann mir keiner etwas erzählen.“ Kail ist Fleischermeister, seit über 60 Jahren besteht der „Traditions- und Qualitätshandwerksbetrieb“ in Unzmarkt-Frauenburg. Gegründet in einer ehemaligen Gerberei gibt es neben dem heutigen Produktionsort in der Römerstraße Filialen in Hohentauern und Murau.
Bettina Oberrainer