Schon vor der Gemeinderatswahl im Jahr 2015 war klar: In dieser Gemeinde ist alles möglich. Die Wahl im damals frisch fusionierten Teufenbach-Katsch ging auch denkbar eng aus. Johann Gruber, früherer ÖVP-Bürgermeister von Teufenbach und strikter Fusionsgegner, ging mit der neu gegründeten „Liste MUR – Hans Gruber & Team“ ins Rennen und erzielte auf Anhieb fünf Mandate.
Ebenso viele Mandate gingen auch an die stimmenstärkste Partei SPÖ, vier Sitze holte die ÖVP und ein Mandat erreichte die FPÖ. ÖVP und Liste MUR einigten sich nach der Wahl auf eine Halbzeitlösung: Vereinbart war, dass bis Ende des Jahres 2017 die ÖVP den Bürgermeistersessel besetzt, danach ein Mitglied der Liste MUR.
Dazu kommt es aber nicht: Nach Neujahr wird weiterhin Thomas Schuchnigg (ÖVP) als Chef der Gemeinde im Amt sein.
Gespräche zwischen den beiden Parteien haben stattgefunden. Vereinbart war auch, dass Gemeindekassier Johann Gruber sich für die zweite Halbzeit nicht als Bürgermeisterkandidat aufstellen lässt.
Nach der Wahl 2015 kündigte er sogar an, nicht die gesamte Periode im Amt bleiben zu wollen. Dies hat sich mittlerweile geändert: „Ich will meine Wählerschaft nicht enttäuschen und werde bis 2020 im Gemeinderat bleiben.“
Auf die Hintergründe des gescheiterten Wechsels wollen weder Gruber noch Schuchnigg eingehen. Dem Vernehmen nach soll es aber an internen Zwistigkeiten innerhalb der Liste MUR liegen.
So lange kein Kandidat gefunden wird, bleibt Schuchnigg jedenfalls gewählter Bürgermeister. Er sagt: „Ich stehe zu unserer Vereinbarung. Wenn es einen Kandidaten gibt, werde ich meinen Sessel räumen.“